Wien/Zagreb – Laut einem Bericht von "Reporter ohne Grenzen (ROG) Österreich" wird die Medienfreiheit in Kroatien eingeschränkt. Auch fünf weitere Pressefreiheits-Organisationen stellten eine offensichtliche staatliche Beeinflussung des kroatischen öffentlichen Rundfunks (HRT) fest, heißt es in einer Aussendung.

"Es ist zu hoffen, dass Kroatien nicht einen ähnlichen Weg in Richtung eines autoritären Systems wie Polen und Ungarn geht", zeigte sich Rubina Möhring, Präsidentin von Reporter ohne Grenzen Österreich, besorgt. Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern von fünf weiteren Pressefreiheits-Organisationen war Möhring im Juni auf einer Mission in Zagreb.

Am Dienstag wurde der Bericht dazu veröffentlicht. Dem öffentlichen kroatischen Rundfunksender HRT müsse eine unabhängige und ausgewogene Berichterstattung zu den am 11. September 2016 stattfindenden Parlamentswahlen möglich sein, lautet die Forderung an die kroatische Politik.

Bei HRT war es laut ROG zu "massiven Umstrukturierungen des Personals und paradigmatischen Programmumstellungen" gekommen. Die "offensichtliche Beeinflussung durch die Regierung" sei ein "Angriff auf die Medienfreiheit", so Möhring. (APA, 9.8.2016)