Fast 300.000 Menschen sind in Aleppo in den von Rebellen kontrollierten Vierteln eingeschlossen.

Foto: AFP PHOTO / Omar haj kadour

Damaskus – Angesichts der Verschärfung der Kämpfe um Aleppo hat die Uno erneut eine "humanitäre Pause" gefordert. In der nordsyrischen Großstadt sind rund 275.000 Menschen in den von Rebellen kontrollierten Vierteln eingeschlossen.

"Die Uno verlangt zumindest eine vollwertige Waffenruhe oder wöchentliche 48-stündige humanitäre Pausen, um die Millionen von hilfsbedürftigen Menschen in Aleppo zu erreichen und die Nahrungs- und Medizinvorräte aufzustocken, die gefährlich niedrig sind", erklärten der UN-Hilfskoordinator in Syrien, Yacoub El Hillo, und der Regionalkoordinator Kevin Kennedy am Dienstag.

UN will Bevölkerung unterstützen

Die Uno stehe bereit, um die Bevölkerung von Aleppo zu unterstützen. Zwei Millionen Menschen drohe nun eine Belagerung, warnte die Uno. Darunter sind die 275.000 Menschen, die in den von den Rebellen kontrollierten Vierteln im Osten Aleppos eingeschlossen sind. Berichten zufolge wurden bei den Kämpfen seit Ende Juli mindestens 130 Zivilisten getötet, während Krankenhäuser bombardiert und das Wasser- und Elektrizitätsnetzwerk beschädigt wurden.

Die einstige Wirtschaftsmetropole Aleppo ist seit dem Sommer 2012 zwischen Rebellen und Regierung geteilt. Die Regierungstruppen hatten Mitte Juli die Rebellenviertel komplett eingeschlossen, doch gelang es islamistischen Aufständischen kürzlich, den Belagerungsring wieder zu durchbrechen. Nun drohen die von der Regierung gehaltenen Bezirke im Westen von der Außenwelt abgeschnitten zu werden. Die Uno mahnte, die Belagerung von Zivilisten stelle ein Kriegsverbrechen dar. (APA, 9.8.2016)