Das Problem beim Klimaschutz ist, dass er so langfristig angelegt ist – und Politiker gerade mal in Legislaturperioden denken. Ziele, die bis 2030, 2050 oder darüber hinaus formuliert sind, werden meistens nur halbherzig angegangen – wenn überhaupt.

Diese Gefahr bestand natürlich auch nach der Unterzeichnung des Klimaschutzabkommens von Paris im Dezember. Trotzdem hat in vielen Staaten sofort ein Diskussionsprozess eingesetzt, wie diese langfristige Vorgabe – die Erderwärmung bei maximal zwei Grad zu begrenzen – denn umzusetzen sei.

In Deutschland zum Beispiel ist der entsprechende Plan bis 2050 bereits voll im politischen Diskurs. Die Überlegung der Deutschen lautet, dass es einer enormen technologischen Kraftanstrengung bedarf, damit unsere energieintensive Gesellschaft weniger abhängig wird von fossilen Brennstoffen. Dies ist nicht von heute auf morgen zu bewerkstelligen. Dabei Innovationsführerschaft zu übernehmen, sichert die Märkte von morgen.

In Österreich hörte man nach der Unterzeichnung einmal lang nichts. Dann wurde ein Grünbuch vorgestellt, das nun – fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit – einem Onlinekonsultationsprozess unterliegt. Darüber ist der gelernte Österreicher natürlich einmal froh, ist es doch besser als nichts. Tolle Innovationen für klimaschonende Technologien wird es so aber kaum geben. (Johanna Ruzicka, 8.8.2016)