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Ihr TV-Tagebuch-Führender ist müde. Wer sich beim nächtlichen Gang zum Kühlschrank ab und zu vom schlechten Gewissen zum Passivsport verpflichten lässt, den plagt zurzeit nämlich ein Überangebot: Die Sexy Sportclips haben mit Olympia Konkurrenz bekommen.

"Die Nacht ist jung, hat aus sportlicher Sicht aber noch viel zu bieten", grüßte eine munter dreinschauende Alina Zellhofer am Sonntag kurz vor 23 Uhr in ORF 1 also semantisch inkonsistent, aber nicht von ungefähr. Denn manch Disziplin entbirgt, es ist im Leben öfter so, erst umweht vom Hauch des zwar nicht Verbotenen, doch Unvernünftigen, ihren Reiz.

Auch anderen, vom tapferen Tragen ihrer lunaren Leiden Unausgeschlafenen stehen die Bewerbe im Zeichen der fünf plus zwei (Augen-)Ringe somit ins Gesicht geschrieben. Schäfchenzählen? War einmal.

Stattdessen taxieren Glotzerchen Runden-, Höhen-, Weiten- und Hundertstelsekundenanzeigen. Omm. Aber der Schreck lauert ums Eck! Beispiel Speerwurf: stinkfad meist. Durchbohrte Kampfrichterfüße hingegen? Albtraum Hilfsausdruck. Also doch schlafen und zum Genuss- statt Aufweckkaffee die morgendliche Zusammenfassung studieren?

Nicht, dass sie sich aus Wintersport viel machen würde. "Aber so den Hintern schwingen und den Berg runterfahren", das konnte sich Ex-Nixe Franziska von Almsick auf der ARD-TV-Couch an der Copacabana und Seite von Ex-Skirennerin Maria Höfl-Riesch am Sonntag um vier Uhr Herrgottsfrühe Ortszeit (neun Uhr unserer Breiten) schon vorstellen. Die bewunderte im Gegenzug alle Schwimmer.

Geschlafen hatten, aus Angst vor Knautschzonen im Antlitz, vor dem Auftritt beide nicht. (Michael Wurmitzer, 9.8.2016)