Das italienische Parlament befasst sich mit veganer Diät. Die oppositionelle Partei Forza Italia hat dem Parlament in Rom einen Gesetzentwurf eingereicht, der für Eltern bis zu einem Jahr Haft vorsieht, wenn sie ihre Kinder unter 16 Jahren zu einer veganen Diät zwingen. Die Strafe wächst auf zwei Jahre, wenn es um Kinder unter drei Jahren geht.

"Erwachsene können sich natürlich für vegane Ernährung entscheiden. Das Problem ist, wenn diese Diät Kindern aufgezwungen wird", sagte die Parlamentarierin der Forza Italia Elvira Savino. Sie warnte vor "gefährlichen Ernährungsweisen", zu denen Eltern ihre Kinder zwingen. Als Veganer bezeichnet man Menschen, die auf Nahrung tierischer Herkunft verzichten – auf Fleisch, Milch und Eier, mitunter auch auf Honig.

Recht auf Fleisch

Für einen Eklat sorgte in Italien zuletzt der Fall eines einjährigen Kindes, das von seinen Eltern nur vegan ernährt worden war. Dieses war stark unterernährt und musste wegen eines Herzdefekts einer Operation unterzogen worden. Ein Richter entzog den Eltern des Buben das Sorgerecht.

In der lombardischen Stadt Bergamo hat im vergangenen Jahr der Streit eines Ex-Ehepaars über die Ernährung des gemeinsamen zwölfjährigen Sohns vor Gericht geendet. Dieses entschied, dass die Mutter, die auf makrobiotische Ernährung setzt, dem Buben mindestens einmal pro Woche Fleisch zubereiten muss. Die Frau selbst isst seit zehn Jahren keine Fleischprodukte mehr. (APA, 8.8.2016)