Die Ungarin Katinka Hosszu markierte einen neuen Weltrekord über über 400 Meter Lagen.

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Für Felix Auböck und Kollegen war kein Finalplatz in Reichweite.

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Rio de Janeiro – Katkinka Hosszu und Australiens Damen-Kraul-Staffel haben in Weltrekordzeit ihr ersehntes Olympia-Gold gewonnen. Die Ungarin Hosszu blieb am Samstag (Ortszeit) im Olympic Aquatics Stadium in 4:26,36 Minuten mehr als zwei Sekunden unter der vier Jahre alten Rekordzeit der Chinesin Ye Shiwen. Das Quartett um die Schwestern Cate und Bronte Campbell schlug in 3:30,65 Minuten vor den USA und Kanada an.

Für die mehrmalige Welt- und Europameisterin Hosszu bedeutete der Triumphzug über 400 Meter Lagen mit mehr als fünf Sekunden Vorsprung vor der Amerikanerin Maya DiRado die erste Medaille bei Olympischen Spielen. Bronze ging an die Spanierin Mireia Belmonte Garcia.

Bei den ersten Medaillen-Entscheidungen der Schwimmer in Rio krönten sich außer der Ungarin und Australiens Staffel der Australier Mack Horton über 400 Meter Kraul sowie der Japaner Kosuke Hagino über 400 Meter Lagen zu Olympiasiegern.

Ein packendes Finish lieferten sich Horton und London-Olympiasieger Sun Yang. Horton, der sich im Mai bei einem schweren Autounfall die Nase gebrochen hatte, schlug nach 3:41,55 Minuten mit einem Vorsprung von 13 Hundertstelsekunden vor dem Chinesen an. Den dritten Podestplatz sicherte sich der Italiener Gabriele Detti.

Hagino gewann vor dem Amerikaner Chase Kalisz, der 0,7 Sekunden langsamer war, und seinem Landsmann Daiya Seto in 4:06,05 Minuten.

Für das Glanzlicht der ersten Session sorgte Adam Peaty. Der 21-jährige Engländer und Gold-Favorit sorgte für den ersten Schwimm-Weltrekord der Rio-Spiele, indem er seine eigene Weltbestmarke über 100 m Brust vom April 2015 im Vorlauf um gleich 37/100 Sekunden auf 57,55 Sekunden drückte.

Die Österreicher hatten wie erwartet keine Chance auf den Finaleinzug. Felix Auböck blieb über 400 m Kraul in 3:49,35 Minuten weit vom erträumten Finale entfernt und wurde 25., David Brandl belegte in 3:54,59 Platz 40. Jördis Steinegger landete über 400 m Lagen in 4:47,85 auf Rang 29.

Auböck war Mitte Mai als Vierter des EM-Finales auf den noch gültigen nationalen Rekord von 3:46,88 gekommen und hatte eine ähnliche Marke für den Vorlauf angepeilt. Mit einer solchen Zeit hätte er sich eine kleine Finalchance ausgerechnet, im Endeffekt war der Endlauf aber mit 3:45,43 zu. Der 19-Jährige wollte das Tempo auch mitgehen, führte seinen stark besetzten Lauf am Anfang an, brach mit Fortdauer des Rennens aber recht schlimm ein.

"Ich wollte mit denen mitschwimmen. Daher bin es sehr schnell angegangen, das hat sich hinten heraus gerächt", sagte Auböck in seiner Analyse. "Mit der Zeit bin ich nicht zufrieden. Aber ich wäre an meine Bestzeit gut herangekommen, wenn ich ein normales Rennen geschwommen wäre. Auf der anderen Seite kann das auch aufgehen und dann ist die große Überraschung da. Ich wollte meine Chance wahren. Entweder voll oder gar nichts."

Das gute Tempo zu Beginn stimmte den Athleten von Spandau 04 für den Sonntag-Bewerb über 200 m Kraul zuversichtlich. Für Brandl war es das hingegen schon wieder bei diesen Spielen. Der 29-Jährige blieb einige Sekunden hinter seiner Zielzeit. "Ich habe gehofft, dass es um 3:50 oder knapp darunter ist", merkte Brandl an. Er hatte während des Laufs mit einer besseren Marke gerechnet. "Ich habe mir gedacht, dass wir vom Gefühl her schneller sind."

Steinegger war mit ihrem Lauf bei ihrem Olympia-Abschiedsrennen nicht so unzufrieden, auch wenn es nur für den fünftletzten Platz gereicht hat. "Meine Durchgangszeit war ganz gut und ein schnelles Rennen. Aber ich wäre auch gerne 4:45 geschwommen." Außerdem habe sie die Qualifikationsphase ziemlich hergenommen. "Das war schon eine psychische Belastung, danach war einmal ein Durchatmen." Steinegger war mit 33 Jahren die klar Älteste im Feld. (APA, 6.8.2016)