Panama-Stadt – Der renommierte US-Ökonom Joseph Stiglitz hat das nach dem "Panama Papers"-Skandal eingerichtete Komitee zur Reform des Finanzsektors von Panama verlassen. Der Nobelpreisträger sowie der angesehene Schweizer Strafrechtsprofessor Mark Pieth hätten sich aus dem Expertengremium wegen "interner Differenzen" zurückgezogen, erklärte die Regierung von Panama am Freitag.

Das Komitee war nach dem Skandal eingerichtet worden, um Vorschläge für Reformen zu erarbeiten. Im Zentrum des Skandals um Briefkastenfirmen steht die Finanzkanzlei Mossack Fonseca. Durch die Auswertung von elf Millionen Dokumenten hatte ein weltweites Journalistennetzwerk im April enthüllt, wie die Kanzlei dutzenden Spitzenpolitikern, Sportstars und anderen Prominenten dabei half, Steuern zu umgehen. Die Enthüllungen riefen weltweit Steuerfahnder auf den Plan und fügten dem Image Panamas als Finanzstandort schweren Schaden zu.

Das Komitee unter Leitung von Stiglitz hatte im Juli einen vorläufigen Bericht mit Reformvorschlägen eingereicht. Stiglitz hatte 2001 den Nobelpreis für Wirtschaft gewonnen ist Professor an der Columbia-Universität in New York. Die Regierung von Panama dankte ihm und Pieth am Freitag für ihre Dienste und versicherte, sie halte an "Transparenz und internationaler Kooperation" im Kampf gegen Geldwäsche und Steuerhinterziehung fest. (APA, 6.8.2016)