Foto: Guido Gluschitsch
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Wien/Burgenland – Ganz schön Mini, der BMW 2er Active Tourer. Das stimmt gleich in mehrerlei Hinsicht. Etwa weil es nicht gelingen will, ein ausgewachsenes Mountainbike im Heck des Wagens zu verstauen, ohne dem Radl ein Radl zu amputieren. Aber vermutlich hat auch nie wirklich jemand daran gedacht, dass dieser Wagen von Aktiven zum Touren verwendet wird.

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Mini ist der 2er Active Tourer aber auch, weil er im Grunde einer ist – oder zumindest auf dessen Plattform aufbaut. Das erklärt dann auch, warum der Van so kompakt ausgefallen ist – aber auch sein Antriebskonzept.

Drei-Zylinder-Hybrid

Denn das ist der einzige BMW, der gezogen und nicht geschoben wird, oder anders gesagt: In unserem Testwagen, dem 225xe Active Tourer, treibt der 136 PS starke Drei-Zylinder-Turbo-Benziner allein die Vorderräder an.

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Kenner wissen aber, dass das x bei BMW für einen Allradantrieb steht. Den realisieren die Bayern mit dem e, dem elektrischen Antrieb. Der 88 PS starke E-Motor arbeitet ausschließlich an der Hinterachse. Beide Motoren zusammen ergeben einen Allrad mit einer Systemleistung von 224 PS.

Schub-Schub-Song

Das Herrliche an dem System ist, dass es sehr gut funktioniert, und auch, dass beide Motoren, wenn sie zusammenarbeiten, entweder einen ordentlichen Schub generieren oder sehr sparsam sein können.

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Vor allem mit der Vorschaufunktion, bei eingeschalteter Navigation, rechnet sich der Wagen von selbst aus, wann er wo am besten welchen Antrieb oder welche Antriebskombination nutzt.

Baldrian und Bewölkung

Der, dessen Bett vom Büro durch maximal 30 Kilometer getrennt ist, kann überhaupt gleich rein elektrisch fahren und spart sich den Sprit für den Wochenendausflug oder die Fahrt in den Urlaub. Natürlich geht das aber nur, wenn man an Arbeits- und Schlafplatz auch eine Lademöglichkeit hat. 41 Kilometer Reichweite gibt BMW selbst für den 225xe Active Tourer an – aber um das zu schaffen, muss man viel Baldrian intus haben, und draußen sollte es bei 22 Grad recht bewölkt sein – ergo Klimaanlage aus.

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Die Ladezeiten sind dann kein Problem. In dreieinviertel Stunden ist der Akku im Ladeboden wieder voll – an der Wallbox geht es schneller.

BMW 330e

Die Ladezeiten des BMW 330e sind die gleichen, weil der E-Antrieb der gleiche ist. Sonst steckt im 330e ein ganz normaler 3er mit 184 Turbo-Benziner-PS – also treiben beide Motoren die Hinterachse an, und zwar so, dass man aufpassen muss, dass einem kein Jodler auskommt. Vor allem, wenn man im Sportmodus unterwegs ist. Drei Modi haben die Plug-in-Hybride des 2er Active Tourer und 3er, einen Kümmere-dich-nicht-Hybrid-Automatik, einen, bei dem rein elektrisch gefahren wird, und einen, bei dem die Batterieladung für später aufgehoben wird.

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So sportlich beide Fahrzeuge sind – vor allem beim 330e hat man das Gefühl, dass er wie ein kleines Kind zu Weihnachten zu grinsen beginnt, wenn sich vor ihm die Kurven auftun – so komfortabel sind diese Autos.

Dem Gefühl spielt auch in die Hand, dass Plug-in-Hybride fast immer rein elektrisch starten. Die Automatikgetriebe – sechs Gänge beim 225xe und acht beim 330e – schaffen den Spagat zwischen galant und rasant mit Leichtigkeit.

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Wir wünschen uns trotzdem noch ein wenig mehr Akkukapazität für mehr Reichweite und dass induktives Laden bald möglich ist. Von der Leistung und dem sportlichen Handling sind wir aber schon begeistert. (Guido Gluschitsch, 17.8.2016)