Bild nicht mehr verfügbar.

Auch ein erfolgreicher Diesel der die Herzen erobert hat.

Foto: AP/Roman Espinosa

Am Anfang als grauslicher Stinker vollkommen zu Recht schlecht beleumundet, entwickelte die Autoindustrie den Dieselmotor im Laufe der letzten vier Jahrzehnte zum beliebtesten, ja sogar smarten und mitunter sportlichen Antriebsaggregat für alles, was mehr als drei Räder hat. Der höchste Wirkungsgrad aller Verbrennungskraftmaschinen garantierte niedrigen Verbrauch bei zusehends steigenden Fahrzeugleistungen und Gewichten.

Auf der einen Seite wurde also mit Sparsamkeit argumentiert, auf der anderen Seite wurden die Autos aber immer größer und stärker, sodass heute schon bei Kompaktwagen auf einem Normparkplatz kaum mehr die Türen aufgehen. Die steuerliche Begünstigung für den Dieselkraftstoff trug zusätzlich dazu bei, dass die Treibstoffkosten an der Tankstelle die Hälfte gegenüber einem Benziner ausmachen, zumindest in der subjektiven Wahrnehmung.

Privileg für die Wirtschaft

Diese steuerliche Begünstigung für Dieselkraftstoff war ursprünglich als Privileg für die Wirtschaft gedacht, schließlich gilt ein beschleunigter Warenverkehr auch als simples Beschleunigungsmittel für Wirtschaftswachstum. Die kurze Formel lautete: Private sollten über das Benzin mehr Steuern bezahlen.

Tatsächlich ist heute eine steuerliche Begünstigung von Dieselkraftstoff mit nichts mehr zu begründen. Der Warentransport ist sowieso viel zu billig und torpediert damit den Ausbau umweltfreundlicher regionaler Wirtschaftsstrukturen. Außerdem enthält Dieselkraftstoff mehr Energie als Benzin, was sogar einen höheren Preis rechtfertigen würde. (Rudolf Skarics, 9.8.2016)