Wien – Zu den wichtigsten Bestandteilen des körpereigenen Immunsystems gehören die Makrophagen: Diese Fresszellen dienen der Beseitigung von Mikroorganismen. Ein internationales Wissenschafterteam mit Beteiligung vom Wiener CeMM (Forschungszentrum für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften) dürfte nun die Mechanismen geklärt haben, die die Evolution Gewebe-spezifischer Makrophagen vorantreiben.

Makrophagen beseitigen etwa in den Körper eingedrungene Viren oder Bakterien, aber auch kaputte Zellen. Fresszellen gibt es aber in verschiedenen Typen, welche sich jeweils in bestimmten Geweben ansiedeln und dort "patrouillieren". In der Leber sind es zum Beispiel die sogenannten Kupffer-Zellen.

Das Forscherteam mit Experten vom Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York, vom Life and Medical Sciences-Institut in Bonn in Deutschland und vom CeMM konnte in einer Studie in "Science" zeigen, dass die Makrophagen aus Vorläuferzellen hervorgehen, welche sowohl am Ursprung der roten als auch der weißen Blutkörperchen stehen.

Aus ihnen werden Prä-Makrophagen. Nach diesem ersten Schritt besiedeln diese Zellen dann den Organismus und entwickeln sich unter dem Einfluss von jeweils für das Zielgewebe typischen Transkriptionsfaktoren zu Gewebe- bzw. Organ-spezifischen Makrophagen. (APA, 4. 8. 2016)