Jose Mourinho trifft auf dem Weg zu neuen Titeln mit Manchester United ein paar harte Entscheidungen.

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Für die einen ist es ein respektloser Umgang, für die anderen eine logische Entscheidung für zukünftige Erfolge auf dem Rasen. In Deutschland sorgt die Aussortierung von Bastian Schweinsteiger bei Manchester United jedenfalls weiterhin für deutliche Kritik. "Das ist mangelnder Respekt gegenüber einem verdienten Spieler", sagte der ehemalige Schweizer Nationalteam-Trainer Ottmar Hitzfeld (67) dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Am Montag, Schweinsteigers 32. Geburtstag, war bekannt geworden, dass Manchesters neuer Teammanager José Mourinho den Mittelfeldspieler dazu aufgefordert hatte, seinen Spind bei den Profis zu räumen und in die Umkleidekabine der Reserve umzuziehen.

Die sei "eine Methode, die mich befremdet", sagte Hitzfeld: "Er ist nicht die Nummer 15 gewesen. Schweinsteiger ist Leistungsträger gewesen, ein Weltmeister, eine Persönlichkeit – und dazu ein Spieler, der auch menschlich überragend ist. So etwas hat so ein Spieler absolut nicht verdient."

Zuvor hatte sich bereits Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandschef bei Schweinsteigers Ex-Klub Bayern München, ähnlich geäußert. "Als ich das gelesen habe, habe ich es fast nicht glauben können", sagte der 60-Jährige.

"Bei Bayern München hat es das noch nie gegeben, und bei Bayern München wird es das auch nie geben", erklärte Rummenigge. Der frühere Stürmer glaubt gar, einige Spieler würden es sich künftig nun genauer überlegen, "ob es der richtige Schritt ist, zu solchen Klubs zu gehen, auch mit dem Risiko, dass man gegen seinen Willen verabschiedet wird".

Von vielen Fans in England erhielt Schweinsteiger indes Unterstützung. In den sozialen Netzwerken werben United-Anhänger seit Dienstag unter dem Hashtag "#SaveSchweinsteiger" für einen Verbleib des 32-Jährigen. Schweinsteiger war im vergangenen Sommer nach 13 Jahren im Profikader der Bayern für rund 20 Millionen Euro zu den Red Devils gewechselt. (sid, red, 4.8.2016)