Bild nicht mehr verfügbar.

Das Mausexperiment hat gezeigt: Bei fettsüchtigen Tieren zeigte sich eine starke Beeinträchtigung des Effekts der Immunisierung.

Foto: REUTERS

Adipöse haben ein erheblich höheres Risiko, an Influenza zu erkranken. Die Krankheit verläuft bei ihnen auch oft viel schwerer. Gerade deshalb wird ihnen die jährliche Impfung besonders empfohlen. Doch dabei könnte es Probleme geben, wie US-Wissenschafter herausgefunden haben. Die Vakzine inklusive Adjuvans (Substanz, die den Immuneffekt verstärkt) könnten nämlich bei adipösen Menschen nicht so gut wirken.

Die Studie von Stacey Schultz-Cherry vom St. Jude Children's Hospital in Kalifornien in den USA wurde an Adipositas-Mäusen und an solchen Nagern mit normaler Gewichtsentwicklung durchgeführt. Dabei wurden Vakzine verwendet, die gegen A(H1N1)- und A(H7N9)-Infektionen schützen sollten. Als Substanzen, welche die Immunantwort erhöhen sollten, wurden entweder Aluminiumsalze oder ein Squalen-Adjuvans (AS03) verwendet.

Effekt blieb aus

Wie die Wissenschafter mit ihrer Studie feststellten, die jetzt in mBio erschienen ist, zeigte sich bei den fettsüchtigen Tieren eine starke Beeinträchtigung des Effekts der Immunisierung. Bei den normalgewichtigen Mäusen erhöhten die Vakzine mit den Adjuvanzien den Anteil der Tiere, die nach einer Influenza-Infektion keine schwere Erkrankung bekamen, doch bei den Adipositas-Mäusen blieb der Schutzeffekt gegen die Infektion aus.

Die wissenschaftliche Untersuchung deutet darauf hin, dass man die Frage der immunologischen Reaktion auf derartige Impfungen bei Adipösen genauer untersuchen sollte. Weltweit sind nämlich mittlerweile rund zehn Millionen Menschen adipös, das heißt ihr BMI ist höher als der Wert 30. Da geht es um hunderte Millionen Menschen, für die derzeit Zweifel an der Wirksamkeit der herkömmlichen Impf-Regimes gibt. (APA, 3.8.2016)