Vatikanstadt/Caracas – Papst Franziskus hat eine Vermittlung des Vatikans in der politischen Krise in Venezuela nicht ausgeschlossen. Es sei möglich, dass ein Vatikan-Vertreter an der internationalen Vermittlergruppe teilnehme, die versucht, einen Dialog zwischen der Regierung von Präsident Nicolas Maduro und der Opposition einzuleiten, sagte der Papst vor Journalisten am Sonntag auf dem Rückflug aus Polen nach Rom.

Er könne dies aber nach dem aktuellen Stand nicht versichern, so das Kirchenoberhaupt. Der Vermittlergruppe gehören bisher der frühere spanische Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero, der dominikanische Exstaatschef Leonel Fernández und der Expräsident von Panama, Martin Torrijos, an.

Oppositionsführer Henrique Capriles hatte Anfang Juli die Teilnahme des Vatikans an der Vermittlung vorgeschlagen. Der Generalsekretär des südamerikanischen Staatenbundes Unasur, Ernesto Samper, erklärte vor knapp zwei Wochen, Regierung und Opposition in Venezuela seien sich einig, den Vatikan als Vermittler anzunehmen.

Venezuela befindet sich seit Monaten in einer schweren Wirtschaftskrise. Die schlechte Versorgungslage hat zu Protesten und Plünderungen geführt. Die Opposition will ein Referendum zur Abwahl des Präsidenten erzwingen. (APA, 1.8.2016)