"Galaxy in Turmoil" darf sich keine Scheibe von "Star Wars" absäbeln.

Foto: Galaxy in Turmoil

Vor knapp zwei Monaten verkündete man noch einen Distributions-Deal mit der Games-Vertriebsplattform Steam, nun muss man sich neu orientieren. Das "Star Wars"-Fangame "Galaxy in Turmoil", ein Sci-Fi-Remake von "Battlefield 3", hat sich von Lucasfilm und Electronic Arts eine Abfuhr hinsichtlich der Verwendung des Markennamens geholt.

Am 22. Juni sei ein Brief von Lucasfilm eingetroffen, dass man die Produktion des kostenlosen Spieles unter Verwendung jeglichen Materials mit "Star Wars"-Bezug sofort einstellen solle, dokumentiert Tony Romanelli, Chef von Frontwire Studios. Dem habe er nicht sofort Folge geleistet, sondern um ein Treffen gebeten, in der Hoffnung, das Projekt wie bisher fortführen zu können.

EA soll sich quergestellt haben

Eine Woche später sei es schließlich zu einem Telefongespräch mit zwei Entscheidungsträgern bei Lucasfilm gekommen. Diese ließen ihn wissen, dass die Filmfirma selber mit dem Shooter-Projekt eigentlich keine Probleme habe. Allerdings sei man an einen Vertrag mit Electronic Arts gebunden, und dort gäbe es kein Interesse, die Marke mit einem Fanprojekt zu "teilen". Denn der Spieleriese befürchtet angeblich, dass "Galaxy in Turmoil" Aufmerksamkeit vom eigenen Game "Star Wars: Battlefront" abziehen könnte.

Ob die Schilderung von Romanelli akkurat ist, lässt sich unmittelbar nicht überprüfen. Er betont allerdings, dass er weder Groll gegen Lucasfilm, noch EA hege. Er habe Verständnis dafür, dass man eine extrem wertvolle und lukrative Marke schütze – auch wenn ein Fangame diese gar nicht bedrohe.

Frontwire Studios

Neues Universum in Arbeit

Obwohl der Anwalt von Frontwire die Meinung vertritt, "Galaxy in Turmoil" falle mit seiner Nutzung von "Star Wars"-Inhalten unter die "Fair Use"-Bedingungen des US-Rechts, will es Romanelli nicht auf einen potenziell teuren Rechtsstreit ankommen lassen. Daher muss man bei der Entwicklung neue Wege gehen. Der Shooter soll nun in einem neuen, eigenen Universum angesiedelt werden.

Der Titel soll nach wie vor in Zukunft einmal kostenlos über Steam erscheinen. Derzeit arbeite man an der Erstellung der neuen Spielwelt. Anschließend soll eine spielbare Demoversion mit einer Einzelspielermission und wenigstens zwei Mehrspielerkarten veröffentlicht werden, ehe man eine Crowdfunding-Kampagne starten wird. Zudem hat man einige, bisher unverwendete Assets aus dem Spiel veröffentlicht. (gpi, 01.08.2016)