Signa Retail übernimmt den insolventen deutschen Online-Händler dress-for-less zu 100 Prozent. Signa Retail ist Teil der von Rene Benko gegründeten Signa Holding. Vom Erwerb der Plattform erhofft sich Signa eine Stärkung des Online-Standbeins. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Signa Retail will sich, neben dem stationären Geschäft, zukünftig auch online als Einzelhandelsgruppe positionieren, so Geschäftsführer Stephan Fanderl am Montag in einer Aussendung. Seit Beginn 2015 ist Signa bereits 100-prozentiger Eigentümer der Karstadt-Gruppe. Mit dem Zukauf gewinne Signa nicht nur zusätzliche Kompetenz im Internet-Handel, sondern auch eine maßgeschneiderte Logistik mit einem modernen Lager-Standort, erklärte der Manager.

Volumen

Es war der zweite Zukauf des Unternehmens im Onlinehandel, nach der mehrheitlichen Übernahme des Sportartikelversands "Outfitter" im April. Bereits 2016 will man das Online-Umsatzvolumen auf 140 Mio. Euro erhöhen, so Fanderl.

Dress-for-less-Geschäftsführer bleibt auch nach der Übernahme der Spanier Antonio Costa. Bei dress-for-less ist man glücklich über die Übernahme und freue sich, dass die Zeit der Unsicherheit vorbei sei, so Costa. Dress-for-less hatte im Juni nach finanziellen Problemen Insolvenz anmelden müssen. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben das führende Online-Outlet für Designermode in Deutschland und in insgesamt 13 Ländern vertreten, darunter auch in Österreich. Dress-for-less vertreibt Produkte von Designerlabels zu stark vergünstigten Preisen. Die Firma beschäftigt an ihrem Sitz im hessischen Kelsterbach bei Frankfurt am Main rund 260 Mitarbeiter.

Bevor der Deal vollzogen werden kann, müssen allerdings die Gläubigerversammlung und das Kartellamt noch ihre Zustimmung geben. (APA, 1.8.2016)