Die Brücke zu den Anlegern hat derzeit ihre Tücken.

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Wien – Die europäischen Bankaktien stehen am Montag im Bann der Stresstestergebnisse, die Freitagabend präsentiert wurden. Die Kurse legten zum Start des Aktienhandels branchenweit deutlich zu, wurden aber im Laufe des Vormittags pulverisiert. Besonders arg erwischte es Raiffeisen Bank International, deren Mutter RZB im Stressszenario die drittniedrigste Kapitalausstattung der 51 geprüften Banken ausweist. RBI stürzten um knapp zehn Prozent ab, zu Mittag waren es immer noch sieben Prozent.

Stark aufwärts geht es in Italien. Besonders gefragt waren die Titel der Krisenbank Monte dei Paschi de Siena, die um sieben Prozent zulegten. Die Italiener erzielten zwar eine negative Kapitalquote und landeten abgeschlagen am letzten Platz des Rankings. Doch offenbar überzeugt der von der EZB genehmigte Plan die Anleger, wonach das Institut fünf Milliarden frisches Kapital bei Banken einsammelt und Problemkredite an einen Fonds auslagert. Unicredit, die eine Kapitalerhöhung vorbereitet, aber mit Problemen bei der Abspaltung des Ostgeschäfts der Bank Austria kämpft, wurde zum Spielball der Investoren. Die Aktie schwankte in einer Bandbreite von minus bis plus sechs Prozent.

Raiffeisen versuchte die Investoren zu beruhigen. Mit dem geplanten Verkauf der polnischen Tochter werde die Kapitalquote um einen Prozent zulegen. Zudem wurde auf die geplante Fusion der RZB mit der RBI verwiesen, die das Kernkapital nach früheren Angaben um 0,4 Prozentpunkte anwachsen lassen und im September entschieden werden soll. (red, 1.8.2016)