Ried/Graz – Im ersten Saisonheimspiel will die SV Ried nach dem bitteren 0:5 zum Ligaauftakt wieder in die Spur finden. "Die Watsche gegen Rapid wollen wir wieder gut machen", betonte Trainer Christian Benbennek vor der Samstagspartie gegen Sturm Graz (18.30 Uhr). Die Steirer kommen nach dem 3:1 über Meister Salzburg freilich mit breiter Brust ins Innviertel.
Das war auch Rieds Mittelfeldmann Marcel Ziegl klar. "Sie haben gegen Salzburg eine großartige erste Halbzeit gespielt und waren verdient 3:0 vorne", konstatierte der Rieder. "Sie waren offensiv über die Seiten sehr stark, haben aber auch sehr gut verteidigt", so Ziegl. Das Spiel vor heimischer Kulisse sei nun "extrem wichtig. Nach dem verpatzten Saisonstart ist das Selbstvertrauen sicher nicht so groß."
Kopf aus, Herz ein
Coach Benbennek versuchte, die Gedanken an das Debakel schnell aus den Spielerköpfen zu vertreiben. "Das Spiel gegen Rapid haben wir schnell abgehakt", sagte der Deutsche. Sein klarer Schluss: "Gegen Sturm Graz müssen wir ein besseres Zweikampfverhalten, überhaupt ein besseres Verhalten am Platz zeigen. Wir müssen als Mannschaft geschlossen auftreten. Den Kopf ausschalten und das Herz anmachen."
Doch die von seinem Landsmann Franco Foda trainierten Steirer seien hochgradig gefährlich. "Das ist eine richtig gute Mannschaft", befand der 43-Jährige, der zumindest eines haben will: "Die Fans sollen sehen, dass wir am Platz alles geben." Verzichten muss Benbennek nicht nur auf den gesperrten Marvin Egho, sondern weiterhin auf Gernot Trauner und Dieter Elsneg.
Foda an Osim vorbei
Die Hoffnung Ziegls, Sturm könnte nach dem Triumph über Salzburg glauben, "dass es gegen uns ohnehin locker von der Hand gehen wird", könnte enttäuscht werden. Zumindest wenn es nach Foda geht. "Im Fußball ist nichts älter als der Erfolg von gestern. Es gibt keinen Grund, sich auf irgendetwas auszuruhen", betonte der 50-Jährige, der mit seinem 299. Bundesligaspiel als Sturm-Coach Trainerlegende Ivica Osim (298) überholt. "Uns erwartet ein hungriger Gegner, der nach der deftigen Niederlage in Wien alles in die Waagschale werfen wird."
Wohl noch nicht in der Startelf stehen werden Innenverteidiger Christian Schulz und Mittelfeldspieler Stefan Hierländer, Foda rechnet aber schon bald mit den Neuzugängen: "Beide sind noch nicht bei hundert Prozent. Das kann nach drei Wochen auch nicht sein. Man merkt aber, dass es von Tag zu Tag besser wird."
Ein anderer Neuer, Philipp Huspek, der gegen Salzburg zwei Assists lieferte, warnte vor den "Wikingern": "Uns erwartet in Ried ein ganz anderes Spiel als in Salzburg, der Gegner wird tiefer stehen und es gilt, die Räume und Chancen zu nutzen. Wir müssen von der ersten Minute an aggressiv auftreten." (APA, 29.7.2016)
Mögliche Aufstellungen:
SV Ried – SK Sturm Graz (Samstag, 18.30 Uhr, Keine Sorgen Arena, SR Jäger). Saisonergebnisse 2015/16: 1:0 (h), 2:3 (a), 0:1 (h), 0:0 (a)
Ried: Gebauer – Hart, Reifeltshammer, Özdemir, Marcos – Möschl, Brandner, Ziegl, Zulj – Walch, Fröschl
Ersatz: Durakovic – Antonitsch, Bergmann, Prada, Chessa, Brandstätter
Es fehlen: Egho (gesperrt), Trauner (Kreuzbandriss im rechten Knie), Elsneg (Trainingsrückstand nach Schambeinentzündung)
Sturm: Gratzei – Koch, Schoissengeyr, Spendlhofer, Lykogiannis – Jeggo, Matic – Huspek, Alar, Schmerböck – Edomwonyi
Ersatz: Ehmann – Schulz, Potzmann, Hierländer, Stankovic, Horvath, Kienast
Es fehlen: Lück (Adduktoren), Piesinger (bereits im Mannschaftstraining)