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Chelsea Manning wird von vielen Netzaktivisten als Whistleblowerin verehrt

Foto: Reuters/Nouvelage

Der Whistleblowerin Chelsea Manning, die zahlreiche Dokumente über US-Kriegsgräuel an Wikileaks übergeben hatte, droht nach einem Suizidversuch eine drakonische Bestrafung. Manning wurde für den Verrat von Staatsgeheimnis zu einer Haftstrafe von 35 Jahren verurteilt, daran könnten nun neun weitere Jahre angehängt werden. Außerdem droht Manning die Einstufung als "Hochsicherheits-Häftling", was Einzelhaft und keine Möglichkeit zur Bewährung bedeutet.

"Für Schmerz bestraft"

Die Bürgerrechtsorganisation American Civil Liberties Union (ACLU) nannte die möglichen Konsequenzen laut Guardian "äußerst besorgniserregend". Chelsea Manning leide wegen ihrer Geschlechtsumwandlung an psychischem Stress, die schlechten Haftbedingungen und fehlende Möglichkeiten zur Behandlung ihrer Beschwerden sorgten für den Suizidversuch, sagt die ACLU. Sie werde nun "für den Schmerz bestraft, den die tiefsten Depressionen seit ihrer Verhaftung auslösten", sagt die ACLU.

Manning wurde mit einer harten Strafe belegt, obwohl sie Kriegsverbrechen der USA aufdeckte. Unter dem US-Präsidenten Barack Obama wurde ein strikter Kampf gegen Whistleblower geführt. Laut unabhängigen Organisationen soll die Pressefreiheit in den USA auf einem niedrigeren Niveau als vor wenigen Jahren noch sein. (red, 29.7.2016)