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Mitglieder der Dalits haben aus Protest die Arbeit niedergelegt.

Foto: AP/Ajit Solanki

Ahmedabat – Im Westen Indiens verwesen derzeit hunderte tote Kühe, weil Mitglieder der niedrigsten sozialen Kaste der Dalit ihre Arbeit niedergelegt haben. Etwa 500 Kadaver lägen unbeachtet in mehreren Ortschaften im Bundesstaat Gujarat, erklärte am Donnerstag die Menschenrechtsorganisation Dalit Adhikar Manch. Mindestens 500 Familien in 19 Städten und Dörfern seien in einen Streik getreten.

Die Dalits, die früher "Unberührbare" genannt wurden, müssen niedrigste Arbeiten wie die Entsorgung von Tierkadavern verrichten. Mit ihrem Streik protestieren sie gegen die Misshandlung von vier Dalits, die vor zwei Wochen von Angreifern halb nackt ausgezogen, an ein Auto gebunden und geschlagen worden waren. Ihre Peiniger warfen ihnen vor, eine Kuh getötet zu haben.

In Indien mit seiner mehrheitlich hinduistischen Bevölkerung gelten Kühe als heilig. Aus Protest gegen die Diskriminierung der Dalits findet am Sonntag in Ahmedabat eine Solidaritätskundgebung statt, zu der etwa 10.000 Menschen erwartet werden. (APA, AFP, 28.7.2016)