Der Verein gegen Tierfabriken macht seit Jahren gegen die Fasanjagd mobil – hier eine Archivaufnahme aus dem Vorjahr in Wien. Am Donnerstag wurde nun in Eisenstadt protestiert.

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Eisenstadt – In mehreren Bundesländern ist die Jagd auf eigens für die Jagd gezüchtete Wildtiere bereits stark eingeschränkt – und weil gerade im Burgenland eine Novelle des Jagdgesetzes ansteht, konzentrieren sich die Proteste der Tierschützer jetzt auf Eisenstadt. Am Donnerstag gab es eine Aktion, bei der Fasane, die in einer Zuchtstation verendet waren, auf einem blutigen Leintuch ausgebreitet wurden – die schauerliche Inszenierung soll die zuständige Landesrätin Verena Dunst (SPÖ) dazu bringen, die Jagd auf ausgesetzte "Kistlfasane" zu verbieten.

Obwohl Kampagnen des Vereins gegen Tierfabriken (VGT) bei Teilen der Jägerschaft bereits ein Umdenken bewirkt haben dürften, werden gerade im Burgenland weiterhin große Mengen an Fasanen, Rebhühnern und Stockenten für die Jagd ausgesetzt. Laut VGT sind viele der zu diesem Zweck "in Massentierhaltung" gezüchteten Tiere in freier Wildbahn gar nicht überlebensfähig, die Zucht diene nur dem Jagdspaß und der Erhöhung der Strecke, nicht aber der Bestandserhaltung seltener Tiere.

Steirisches Jagdgesetz berschränkt Auswilderung

In Wien ist ein Verbot dieser Jagdform deshalb bereits in Begutachtung, in der Steiermark wurde erst in diesem Frühjahr mit einer Jagdgesetznovelle das Aussetzen von Enten verboten und das Aussetzen von Fasanen auf die Zeit bis zum 31. Juli und auf Jungtiere der Region eingeschränkt. Das steirische Jagdgesetz, dessen 18. Novelle diese Woche veröffentlicht und damit in Geltung gesetzt wurde, zielt im neu eingefügten § 51 Abs.1a auch klar darauf ab, das Auswildern auf ein "Auswilderungsbiotop, das den Ansprüchen der Jungfasane und Jungrebhühner an den Lebensraum bestmöglich gerecht wird", und auf das "Ausmaß der Differenz zwischen dem vorhandenen und dem den Verhältnissen des Lebensraumes angepassten Fasanen- und/oder Rebhuhnbestand" zu beschränken.

In Niederösterreich hat Agrarlandesrat Stephan Pernkopf (ÖVP) angekündigt, in Revieren, in denen ausgesetzt wurde, für zwei Jahre die Jagd auf die ausgewilderte Tierart zu verbieten. Auch von der Jägerschaft wird betont, dass der "Kistlfasan" in Niederösterreich kein Thema (mehr) sei.

Im Burgenland ist geplant, keine weiteren Jagdgehege mehr zuzulassen, in gültige Berechtigungen – berühmt ist jene von Alfons Mensdorff-Pouilly – aber nicht einzugreifen. Bei der anstehenden Novelle geht es nun darum, was in den oft für Gesellschaftsjagden genutzten Gehegen zulässig bleibt. (Conrad Seidl, 28.7.2016)