Carol Highsmith stellt Zehntausende ihrer Fotos kostenlos zur Verfügung und klagt nun Getty, das die Fotos widerrechtlich gegen Gebühr anbieten soll.

Foto: thisisamericafoundation.org

Die Fotoagentur Getty Images wird von einer US-Fotografin auf eine Milliarde US-Dollar geklagt. Dem Unternehmen wird vorgeworfen Tausende eigentlich gemeinfreie Fotos widerrechtlich zur kostenpflichtigen Nutzung anzubieten und andere Nutzer abzumahnen.

Ursprünglich Abmahnung gegen Fotografin

Ursprünglich hatte die renommierte Fotografin Carol Highsmith selbst eine Abmahnung von License Compliance Services (LCS) im Namen der Getty-Partnerunternehmens Alamy erhalten, wie "TorrentFreak" berichtet. LCS hatte 120 US-Dollar dafür verlangt, dass Highsmith ein Foto auf ihrer Website "This is America! Foundation" verwendet hatte.

Laut Highsmith handelte es sich dabei jedoch um ein Foto, das die Fotografin selbst aufgenommen hat. Und nicht nur das: sie hat es gemeinfrei für alle zur kostenlosen Nutzung zur Verfügung gestellt. Ende Dezember 2015 hatte LCS die Forderungen gegen Highsmith daher zurückgezogen.

Es geht um über 18.000 Fotos

Damit war das Fall jedoch nicht abgeschlossen. Die 70-jährige Fotografin wirft Alamy und Getty nun vor über 18.000 ihrer Fotos kostenpflichtig anzubieten, die sie der Library of Congress gespendet hatte. Die Fotos können demnach von jedem gratis ohne Einschränkungen verwendet werden, wie dort auch ausdrücklich zu lesen ist.

Auf der Website von Getty werde Highsmith nicht nur nirgends als Urheberin der Aufnahmen genannt, so die Klägerin. Das Unternehmen habe gar nicht das Recht, Lizenzgebühren für die Nutzung der Fotos zu verlangen. Teilweise verlange Getty über 500 Dollar für Fotos. Darüber hinaus mahne das Unternehmen Nutzer ab, die die Fotos auf ihren Seiten verwendet haben.

Eine Milliarde Dollar

Der Schadenersatz würde eigentlich 468.875.000 US-Dollar betragen. Highsmith verlange nach einem Fall, bei dem Getty einem Fotografen 1,2 Millionen Dollar für die missbräuchliche Nutzung eines einzigen Fotos zahlen musste, nun jedoch eine Milliarde US-Dollar. (red, 28.7.2016)