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Jeder Dritte Kindergartenplatz wird von einem privaten Träger bereitgestellt.

Foto: AP/J Pat Carter

Wien – Dank der Causa um 33 "Alt Wien"-Kindergärten bzw. angeblich zweckwidrig verwendeten Unterstützungszahlungen stehen die Fördermittel für die Wiener Kinderbetreuung einmal mehr im Fokus. Tatsächlich greift die Stadt privaten Trägern – nicht zuletzt wegen des hohen Platzbedarfs durch den Gratis-Kindergarten – ordentlich unter die Arme. Allein 2015 wurden dafür rund 340 Millionen Euro ausgeschüttet.

Das Geld kam allein nicht städtischen Kindergärten und -gruppen zugute, wobei in der Summe auch die Förderungen für Hortplätze für schon schulpflichtige Kinder enthalten sind, wie die zuständige MA 10 ausweist. Zum Vergleich: Das Budget für die städtischen Einrichtungen betrug im Vorjahr rund 400 Millionen Euro, wobei man im Magistrat betont, dass darin auch Ausgaben etwa für Neubauten, Gebäuderenovierungen oder die Verwaltung enthalten sind.

Zwei Drittel bei Privaten

Private Organisationen spielen jedenfalls eine wesentliche Rolle in der Nachwuchsbetreuung der Bundeshauptstadt. Sie stellen mit 65 Prozent knapp zwei Drittel aller Plätze zur Verfügung. Mit Stand Oktober 2015 gab es in Wien inklusive Hortbetreuung 103.100 Betreuungsplätze. 67.100 wurden von Privaten an rund 1.600 Standorten gestellt. Die restlichen 36.000 verteilten sich auf die etwa 350 städtischen Standorte. Betrachtet man rein die Kindergartenplätze vor Schuleintritt – also ohne Horte -, war das Verhältnis 55.800 (privat) zu 27.700 (städtisch).

Der größte private Träger sind laut MA 10 übrigens die Kinderfreunde. Sie decken 13 Prozent des Wien-weiten Platzangebots ab. Dahinter folgen die Vereinigung katholischer Kindertagesheime, die St. Nikolaus Stiftung und die Kinder in Wien mit jeweils sechs Prozent. Zum Vergleich: Der jetzt von der Stadt mit einem Förderstopp bedachte Verein "Alt Wien – MUKU – Arbeitsgemeinschaft für multikulturelle Kindergartenpädagogik" sorgt mit knapp 2.300 Plätzen für rund zwei Prozent der Betreuung. Er hat damit ungefähr die selbe Größenordnung wie etwa die Kindercompany, die Diakonie Bildung oder der Verein Vindobini. (APA, 28.7.2016)