Keine 7000 Touristen besuchten im Winter 1992/93 die Antarktis, für die Saison 2016/17 werden bis zu 36.000 erwartet. Bislang kommen sie mit dem Schiff, ab 2018 soll es einen Linienflug geben.

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Touristen sollen ab 2018 von Argentinien aus in die Antarktis fliegen können. Die Landebahn des argentinischen Stützpunktes Marambio vor der Antarktis-Halbinsel soll mit einer Radaranlage für den sicheren Anflug von Linienflügen ausgestattet werden, wie die Zeitung "La Nacion" am Dienstag berichtete.

Die Flugverbindung soll mit Turboprop-Maschinen der staatlichen Gesellschaft LADE betrieben werden. Marambio liegt rund 3.330 Kilometer südlich der Hauptstadt Buenos Aires.

Derzeit Platz für 150 Touristen

Auf dem Stützpunkt sollen rund zehn Prozent der vorhandenen Unterkünfte für Touristen zur Verfügung stehen, erklärte der Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Walter Ceballos. Derzeit können bis zu 150 Menschen auf Marambio wohnen. Auch andere argentinische Antarktis-Stationen könnten Besucher empfangen, sofern dies nicht die wissenschaftliche Arbeit beeinträchtige. Alle Umweltschutz-Vorgaben der Antarktisverträge sollen bei dem Tourismus-Projekt eingehalten werden, erklärte Ceballos.

Erstere Linienflug in die Antarktis

Die Maschinen sollen ein oder zweimal wöchentlich von Ushuaia auf Feuerland starten und Marambio nach knapp eineinhalb Stunden Flug erreichen. Vorgesehen seien Tagesausflüge sowie Aufenthalte von vier bis sieben Tagen, erklärte der Staatssekretär. Es sei die erste regelmäßige Linienflugverbindung zur Antarktis.

Die Marambio-Station befindet sich auf der Seymour-Insel, vor der Nordspitze der Antarktischen Halbinsel, dem nördlichsten Teil des weißen Kontinents. Die 1969 errichtete Station wird bisher ausschließlich von Militärflugzeugen angeflogen. (APA, red, 27.7.2016)