Hannover – Der Nicolas-Born-Preis des Landes Niedersachsen geht in diesem Jahr an Ulrike Draesner und Joachim Meyerhoff. Die 54-jährige Draesner, die in Oxford lebt, wird für ihr vielfältiges schriftstellerisches Werk ausgezeichnet. In ihrem jüngsten Roman "Sieben Sprünge vom Rand der Welt" nutze die Autorin sämtliche sprachliche Register, um das Gefühl der Heimatlosigkeit zu erfassen, teilte die Jury mit.

Draesner wird der mit 20.000 Euro dotierte Hauptpreis am 28. September in der Niedersächsischen Landesvertretung in Berlin übergeben. Den mit 10.000 Euro dotierten Nicolas-Born-Debütpreis erhält am gleichen Tag der in Wien lebende Autor, Schauspieler und Regisseur Joachim Meyerhoff. Die Jury lobte die feine Balance zwischen Tragik und Komik in Meyerhoffs inzwischen dreibändigem autobiografischen Romanprojekt. Zuletzt erschien "Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke".

Der Literaturpreis wurde 2015 neu gestaltet und berücksichtigt jetzt herausragende deutschsprachige Schriftsteller. Zuvor waren nur Autoren mit Niedersachsen-Bezug ausgewählt worden. Im vergangenen Jahr ging die Auszeichnung an Lukas Bärfuss und Daniela Krien. Der Preis erinnert an den 1937 in Duisburg geborenen Nicolas Born, der 1979 in der Nähe von Dannenberg im Wendland starb. Sein Roman "Die Fälschung" wurde von Volker Schlöndorff verfilmt. (APA, 25.7.2016)