Zistersdorf/Bietigheim-Bissingen – Nach der vergangene Woche bekannt gewordenen bevorstehenden Schließung des Fertigungsstandortes Zistersdorf/NÖ des deutschen Maschinen- und Anlagenbaukonzerns Dürr haben die Gewerkschaften am Montag rasche Verhandlungen über einen Sozialplan gefordert. Widersprochen wurde zudem der Aussage, dass das Werk "über Jahre defizitär gewesen" sei.

"Die Gewinnmaximierung steht für den Konzern an erster Stelle. Das müssen nun die Beschäftigten büßen", sagten PRO-GE-Landessekretär Patrick Slacik und GPA-djp-Regionalgeschäftsführer Peter Stattmann. 85 Arbeitsplätze gehen verloren. Slacik und Stattmann verwiesen zudem darauf, dass in dem Werk im Weinviertel in jüngster Zeit sogar Überstunden gemacht worden seien.

"Marktnäher produzieren"

Die Produktion von Anlagenkomponenten für Automobillackierereien und Abluftreinigungssysteme in Zistersdorf werde voraussichtlich im vierten Quartal eingestellt, hatte der Konzern mit der Zentrale in Bietigheim-Bissingen (Baden-Württemberg) vergangene Woche mitgeteilt. Die bisher im Weinviertel hergestellten Komponenten würden künftig vor allem in China und damit "marktnäher produziert".

"Wir haben lange versucht, das Werk in Zistersdorf auszulasten und dem Kostendruck durch Effizienzsteigerungen entgegenzuwirken. Angesichts der schwierigen Ertragssituation ist die Schließung nun aber unausweichlich", sagte Ralf W. Dieter, Vorstandsvorsitzender der Dürr AG. (APA, 25.7.2016)