Nach der Veröffentlichung einer Reihe sensibler Themen im Internet haben die chinesischen Behörden zahlreiche Online-Nachrichtenseiten schließen lassen. Wie die staatliche Zeitung "Peking News" am Montag berichtete, schalteten populäre Internet-Portale wie Sina, Sohu, Netease und iFeng nach Kritik der Zensurbehörde mehrere ihrer privaten Nachrichten-Websites sowie Konten auf den sozialen Netzwerken ab.

Die für die Internetkontrolle zuständige Zensur-Abteilung hatte zuvor die Verletzung von Gesetzen und Anordnungen durch die Websites angeprangert. Diese hätten eine "große Zahl von selbst gesammelten und bearbeiteten Nachrichtenberichten eingestellt und veröffentlicht", die eine "besonders abscheuliche Wirkung" gehabt hätten, zitierte das Blatt einen Beamten der Abteilung. Nach seinen Angaben müssen die betroffenen Seiten zudem mit hohen Strafgeldern rechnen.

Sport und Unterhaltung

Journalisten privater chinesischer Nachrichtenportale dürfen nur Themen aus den Bereichen Sport und Unterhaltung selbst abdecken, sensible politische oder gesellschaftspolitische Berichte müssen sie von den staatlichen Medien wie etwa der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua übernehmen.

Dennoch haben einige Nachrichtenwebsites eigene Rechercheteams eingerichtet, da "heiße Themen" im Internet begehrt und kommerziell erfolgreich sind. Allein im zweiten Quartal dieses Jahres wurden Behördenangaben zufolge wegen "illegaler Online-Informationen" 1.475 Websites geschlossen oder die Lizenz entzogen sowie 12.000 Internetkonten gelöscht. (APA, 25.7. 2016)