Der Hype hat nun auch das Bundesheer auf den Plan gerufen. Es warnt vor "Pokémon Go"-Spieler eindringlich davor, "militärische Einrichtungen oder Sperrgebiete" zu betreten. "Abgesehen davon, dass ihr euch in Lebensgefahr begebt, kann gegen euch auch ein Strafverfahren eingeleitet werden", heißt es dazu auf der Facebook-Seite des Heeres.

In den vergangenen Wochen haben Pokémon immer wieder auf Schlagzeilen gesorgt. So tauchten sie in Krankenhäusern und Polizeistationen auf, produzierten Verkehrsunfälle, fanden Leichen oder suchten in bosnischen Minenfeldern nach virtuellen Monstern.

Auch der syrische Bürgerkrieg nimmt sich dem Spiel an. Eine traurige Pokémon-Figur inmitten einer zerstörten syrischen Straße, ein Drache aus dem Videospiel neben schwerbewaffneten Dschihadisten – der syrische Künstler Chaled Akil hat den Hype um "Pokémon Go" genutzt, um auf das Leid in seiner Heimat aufmerksam zu machen. Auf seiner Website veröffentlichte Akil Fotomontagen, die Fantasiewesen aus der Handy-App in Szenen aus dem Bürgerkrieg versetzen.

Akils Montagen zeigen etwa eine türkisgrüne Figur neben einem Bub mit Fahrrad auf einer zerstörten Straße oder einen traurigen Pikachu, den gelben Star der Pokémon-Wesen, an der Seite eines Kindes inmitten von Ruinen.

Monsterhype

In "Pokémon Go" müssen Spieler mit ihrem Smartphone durch die Gegend laufen und in der echten Welt versteckte Pokemon-Figuren "einfangen". Die kostenlose App sorgt seit Anfang Juli in vielen Ländern für Furore. (sum, APA, 25.7.2016)