Wien – Die Zahl der Pflegegeldbezieher war auch im Juni gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig. Laut aktuellsten Daten des Sozialministeriums bezogen im Juni um 0,48 Prozent weniger Personen die Geldleistung als im gleichen Zeitraum 2015. Insgesamt dürfte die Zahl der Pflegebedürftigen laut Sozialministerium in Zukunft aber wieder ansteigen.

Insgesamt waren im Juni 454.159 Menschen pflegebedürftig. Exklusive all jener Pflegebedürftigen, deren Pflegegeld-Bezug wegen Spitalsaufenthalten ruhte, bezogen 447.266 Personen die Geldleistung; im Juni 2015 waren es noch 449.414 Personen gewesen (ein Minus von rund 0,48 Prozent).

Schon im Jänner rückkgängig

Bereits im Jänner dieses Jahres war die Zahl der Pflegegeldbezieher – erstmals seit Jahrzehnten – leicht gesunken. Grund für den Rückgang im Jahresvergleich ist laut Auskunft aus dem Sozialministerium vor allem die in den Jahren 2015/2016 umgesetzte Pflegegeldreform: Diese brachte bereits mit Jänner des Vorjahres einen erschwerten Zugang in die Pflegestufen 1 und 2: Seitdem ist für den Bezug der Geldleistungen in diesen Stufen Bedingung, dass Betroffene für die erste Stufe einen Pflegebedarf von 65 Stunden nachweisen müssen (statt früher 60). Für den Bezug der Geldleistung in Stufe zwei muss ein Pflegeaufwand von 95 Stunden (statt früher 85) vorliegen. Im Gegenzug brachte die Reform per 1. Jänner 2016 eine Anhebung des Pflegegeldes von zwei Prozent – und zwar über alle sieben Stufen hinweg.

Dass die Zahl der Bezieher im Jahresvergleich auch jetzt noch sinkt, betrachtet man im Ministerium als "Nachwirk-Effekt" dieser Reform. Für die Zukunft erwartet man im Ressort von Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) aber einen erneuten Anstieg der Pflegegeldbezieher. Darauf deuten auch die Zahlen im Monatsvergleich hin: Im heurigen Juni sank zwar die Zahl der Pflegegeldbezieher gegenüber dem Vormonat Mai noch marginal um 229 Personen. Insgesamt stieg die Zahl der Pflegebedürftigen (inklusive jener, die im Spital betreut wurden) aber wieder an – und zwar minimal um 0,02 Prozent. Auch im Mai war die Zahl der Pflegebedürftigen – aber auch jener der Pflegegeldbezieher – gegenüber dem Vormonat geringfügig angestiegen.

Von den Pflegegeldbeziehern entfielen im Juni 26 Prozent auf Stufe 1, 25 Prozent auf Stufe 2, 18 Prozent auf Stufe 3, 14 Prozent auf Stufe 4, elf Prozent auf Stufe 5, vier Prozent auf Stufe 6 und zwei Prozent auf Stufe 7. Die Einstufung in die einzelnen Pflegestufen orientiert sich nach dem Pflegebedarf nach Stunden. (APA, 24.7.2016)