Der Amokläufer von München soll seine Opfer mittels Facebook zum Tatort gelockt haben.

Foto: APA/Hildenbrand

Der Münchner Attentäter nutzte offenbar Facebook, um seine Opfer zu jener McDonalds-Filiale zu locken, vor dem er mehrere Menschen tötete. Dies wurde bei einer Pressekonferenz der Polizei gesagt. Details müssten noch geklärt werden, vieles spräche aber dafür. Der 18-jährige Täter soll ein gefälschtes Facebook-Profil für ein Mädchen erstellt und mit diesem mehrere Jugendliche als Freund hinzugefügt haben. Stunden vor dem Amoklauf veröffentlichte er offenbar über das Fake-Profil mehrere Status-Einträge in denen er kostenlose Mahlzeiten bei der McDonalds-Filiale bei dem Einkaufszentrum ankündigte.

Facebook-Nutzer meldeten echten Namen der Polizei

Der Attentäter nutzte für das Profil offenbar Fotos eines Mädchens aus München, das sich nach der Tat verzweifelt auf Twitter meldete und mehrmals darauf hinwies, dass ihre Bilder für das Fake-Profil gestohlen wurden. Kurz nach dem Amoklauf reagierten einige Facebook-Nutzer auf die Status-Einträge des Fake-Profils und gaben an, dass sie den wirklichen Namen des Schützens kennen würden und diesen der Polizei gemeldet hätten.

Landeskriminalamt-Chef spricht von gehacktem Profil

Robert Heimberger, Chef des bayrischen Landeskriminalamts, hatte bei der Pressekonferenz am Samstagvormittag verlautbart, dass "es erste Erkenntnisse gibt, [...] dass der Täter einen Facebook-Account gehackt hat". Dem widerspricht jedoch, dass das Facebook-Profil über das die Nachrichten verbreitet wurde, erst im Mai erstellt worden war und dort die Meldung angehängt wurde, dass der alte Account geschlossen wurde und man nun diesen erstellt hätte. Zudem hätte die Twitter-Nutzerin nicht mehrmals gemeldet, dass ihre Bilder benutzt wurden und es sich bei dem Konto um einen Fake-Account handelt.

Besagter Account wurde mittlerweile von Facebook offline genommen. (red, 23.07.2016)