Berlin – Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble hat sich skeptisch über die Einführung der von Deutschland, Österreich und acht anderen EU-Ländern geplanten Finanztransaktionssteuer geäußert. "Wir werden nicht sehr erfolgreich das Problem lösen können", sagte er am Samstag in Chengdu auf einem Treffen der Finanzminister und Notenbankchefs der führenden Industrie- und Schwellenländer (G-20).

Es sei nicht möglich, das Problem ohne eine globale Herangehensweise zu bewältigen. Schäuble sprach in der chinesischen Stadt von einer "langen und sehr lächerlichen Geschichte".

Nur zehn Länder

Die inzwischen nur noch zehn Länder mit Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) als Vorsitzendem wollen die Steuer auf Börsengeschäfte auf dem Weg der verstärkten Zusammenarbeit einführen. Bisher gibt es aber trotz monatelanger Verhandlungen keine Einigung. Die geplante Abgabe würde wie eine Mehrwertsteuer auf den Handel mit Bank- und Börsenprodukten, etwa bei Aktien und Derivaten, funktionieren.

In einer EU-weiten Form scheiterte das Projekt 2013 am Widerstand Großbritanniens und Schwedens. Die zehn willigen Staaten sind neben Österreich und Deutschland noch Belgien, Frankreich, Griechenland, Italien, Portugal, Slowenien, die Slowakei und Spanien. (APA, 23.7.2016)