Paris – Nach dem Tod eines jungen Mannes in Polizeigewahrsam hat es im Großraum Paris die dritte Nacht in Folge gewaltsame Proteste gegeben. In mehreren Gemeinden des Departements Val-d'Oise im Norden der französischen Hauptstadt zündeten Bewohner nach Angaben der Präfektur in der Nacht auf Freitag Autos an.

Es gab fünf Festnahmen. Die Nacht sei aber ruhiger verlaufen als die beiden vorhergehenden, betonte die Präfektur. In den Nächten auf Mittwoch und Donnerstag waren rund 180 Sicherheitskräfte im Einsatz, es gab Zusammenstöße mit den Demonstranten.

Infektion als Todesursache

Bei dem Toten handelt es sich laut den Ermittlern um einen 24-Jährigen. Er hatte sich der Verhaftung seines Bruders widersetzt und wurde selbst in Polizeigewahrsam genommen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurde der junge Mann auf der Fahrt zur Wache ohnmächtig und starb kurze Zeit später.

Eine Autopsie ergab laut der Staatsanwaltschaft, dass er eine schwere Infektion an mehreren Organen hatte, die zu seinem Tod führte. Die Familie wirft der Polizei vor, den jungen Mann geschlagen zu haben. Am Freitagnachmittag sollte es einen Gedenkmarsch für den Toten geben. (APA, 22.7.2016)