Wien – Eine aktuelle Studie mit dem Titel "Why People Block Ads" von HubSpot und Adblock Plus widmet sich dem Thema wieso User Adblocker verwenden. Dabei sollte untersucht werden, wie es Content-Produzenten und Werber schaffen können, Geld zu verdienen, ohne User zu vergraulen.

Insgesamt wurden 1.055 Personen aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den USA zu ihrer Nutzung von Adblockern auf Standcomputern und mobilen Geräten befragt. Untersucht wurde auch die generelle Einstellung gegenüber Onlinewerbung.

Ein Großteil macht negative Erfahrungen mit Onlinewerbung

73 Prozent der Befragten geben an, negative Erfahrungen mit Pop-up-Werbung gemacht zu haben. Auch Werbung auf Smartphones (70 Prozent) und automatisch startende Videowerbung (57 Prozent) werden von den Nutzern als besonders negativ empfunden.

Onlinewerbung aufdringlicher und häufiger geworden

Im Allgemeinen geben 91 Prozent der Befragten an, dass Werbeanzeigen heute im Vergleich zu vor zwei Jahren aufdringlicher geworden sind. 87 Prozent meinen, dass es generell mehr Onlineanzeigen gibt. Ein Großteil der Nutzer fühlt sich außerdem durch personalisierte Onlinewerbung verfolgt.

77 Prozent würden unerwünschte Werbeanzeigen lieber filtern, anstatt die gesamte Onlinewerbung zu blockieren. Ein Großteil der Befragten gibt an, dass viele Werbungen auf sie unprofessionell wirken (63 Prozent).

Ein Drittel der Konsumenten, die bereits auf Onlinewerbung geklickt haben, hätten das unabsichtlich getan, ist ein weiteres Ergebnis der Studie. Weitere 15 Prozent beschuldigen Werbetreibende, aufgrund von Täuschung auf eine Anzeige geklickt zu haben und sieben Prozent geben an, dass das Anklicken der Werbung zwingend und provokativ war.

Nutzer möchten Kontrolle über eigenes Onlineverhalten behalten

Die Gründe, einen Adblocker zu installieren, liegen laut einem Großteil der Konsumenten darin, dass sie Onlinewerbung als zu aufdringlich und ärgerlich (64 Prozent) sowie unterbrechend und störend empfinden (54 Prozent). Als weitere Motive werden Sicherheitsbedenken (39 Prozent) und lange Ladezeiten von Webseiten (36 Prozent) genannt.

Weitere Gründe liegen darin, dass Nutzer selbst die Kontrolle über ihre Interneterfahrung übernehmen möchten. Außerdem geben 85 Prozent der Adblocker-Nutzer an, dass Blocker einen positiven Effekt auf ihr Interneterlebnis haben.

Mobile Werbung besonders lästig

Geht es um die Einstellung gegenüber mobiler Werbung gibt die Mehrheit von 83 Prozent an, am liebsten die gesamte Werbung auf ihrem Smartphone oder Tablet blockieren zu wollen. Am lästigsten werden dabei Pop-up-Fenster empfunden, die den gesamten Bildschirm einnehmen, sowie selbststartende Videoanzeigen und Tracking-Werbung.

Es gibt aber auch mobile Werbeinhalte, die von Konsumenten als wertvoll und nützlich bewertet werden. Das sind vor allem Suchanzeigen (57 Prozent), sie werden als relevant eingestuft. Auch unauffällige Social-Media-Werbung, wie zum Beispiel auf Facebook, finden befragte Personen nützlich. Displayanzeigen werden als am wenigsten nützlich bewertet.

Jüngere eher dazu bereit, für Onlinecontent zu bezahlen

Während Webseiten wie jene des Wirtschaftsmagazins "Forbes" Nutzern mit Adblocker bereits den Zugriff verweigern, sind trotzdem 70 Prozent der Konsumenten nicht dazu bereit, trotz Nicht-Zugriff auf ihre Werbeblocker zu verzichten. 28 Prozent würden ihren Adblocker aufgeben, wenn es im Internet keine aufdringliche Werbung geben würde.

Auf die Frage, was Konsumenten tun würden, wenn sie aufgrund ihres Adblockers keinen Zugriff auf eine Website erhalten würden, würden 28 Prozent diese Seite nicht mehr besuchen. Nur 16 Prozent wären dazu bereit, ihre Adblocker-Einstellungen zu ändern, elf Prozent würden für Inhalte bezahlen, um eine werbefreie Version aufrufen zu können.

Im Vergleich zwischen den Altersgruppen weisen jüngere Internetnutzer eine größere Bereitschaft auf, für Inhalte im Internet Geld auszugeben. Außerdem seien sie laut Studie flexibler, wenn es um das Deaktivieren von Werbeblockern geht. Ältere Nutzer sind Werbung gegenüber allgemein negativer eingestellt. (red, 21.7.2016)