Bagdad – Nach Protesten gegen die irakische Regierung hat Ministerpräsident Haider al-Abadi den Rücktritt von sechs Ministern akzeptiert. Die Ressortleiter für Öl, Transportwesen, Wohnungsbau, Wasser und Industrie seien nicht mehr Teil des Kabinetts, teilte das Büro Al-Abadis am Dienstag mit.

Auch der nach einem schweren Anschlag bereits verkündete Rücktritt des Innenministers ist in der Stellungnahme aufgelistet. Vor rund zwei Wochen waren bei einem der schwersten Anschläge seit Jahren in Bagdad fast 300 Menschen von einer Autobombe getötet worden. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich zu dem Attentat.

Am Freitag hatten Tausende Anhänger des einflussreichen schiitischen Predigers Muktada al-Sadr in der Hauptstadt Bagdad für Reformen demonstriert. Der Geistliche fordert eine neue Regierung aus parteiunabhängigen Experten und Maßnahmen gegen die im Land weitverbreitete Korruption.

Der Prediger hatte seine Anhänger in den vergangenen Monaten immer wieder zu Protesten gegen die Regierung auf die Straße gebracht. Im Mai stürmte dabei eine aufgebrachte Menge die Hochsicherheitszone Bagdads und das darin liegende Parlament. (APA, 20.7.2016)