Istanbul – Die Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen (ROG) hat die Türkei aufgerufen, den Putschversuch nicht als Vorwand zur Schließung kritischer Medien zu missbrauchen. Die türkische Telekom-Aufsicht TIB habe auf Bitten der Regierung mehr als ein Dutzend Nachrichtenwebseiten gesperrt.

Eine regierungskritische Linie allein dürfe nicht als Beleg für eine Unterstützung der Putschisten herhalten, erklärte der ROG-Geschäftsführer Christian Mihr am Montag.

Die gesperrten Nachrichtenportale würden verdächtigt, "die nationale Sicherheit oder die öffentliche Ordnung gefährdet" zu haben, hieß es. Das türkische Menschenrechtsportal Bianet habe alternative Internetadressen für die gesperrten Webseiten veröffentlicht.

Auf der ROG-Rangliste der Pressefreiheit stand die Türkei schon vor dem Putschversuch auf Platz 151 von 180 Staaten. (APA, 19.7.2016)