Abuja – Im nigerianischen Bundesstaat Borno sind nach Angaben des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (Unicef) fast eine Viertelmillion Kinder stark unterernährt. 49.000 dieser 244.000 betroffenen Kinder würden ohne Versorgungshilfe sterben, warnte Unicef am Dienstag in einer Mitteilung.

Im Schnitt drohe der Tod von täglich 134 Kindern, sagte Manuel Fontaine, UNICEF-Direktor für die Region West- und Zentralafrika.

Borno ist eine Hochburg der Terrormiliz Boko Haram. Die Gruppe will im Nordosten Nigerias und in angrenzenden Gebieten einen Gottesstaat auf Grundlage der islamischen Rechtsprechung Scharia errichten. In einigen ehemals von Boko Haram beherrschten Gebieten haben die Menschen kaum Zugang zu Wasser, Lebensmitteln oder Sanitäranlagen. Zu rund zwei Millionen Menschen in Borno hat Unicef überhaupt keinen Zugang; die Zahl der Betroffenen dürfte also noch weitaus höher liegen. (APA, dpa, 19.7.2016)