Paris/Nizza – Frankreich hat laut Regierungschefs Manuel Valls unmittelbar vor der Fußball-EM einen Anschlag verhindert. Dieses Attentat hätte besonders mörderisch sein können, sagte Valls am Montag laut der Nachrichtenagentur AFP. Auf Details ging er nicht ein. Die französische Regierung will am Dienstag eine Verlängerung des Ausnahmezustands um drei Monate veranlassen. Präsident Francois Hollande hatte das nach dem Attentat von Nizza angekündigt. Kurz vor dem Attentat hatte Hollande noch gesagt, der Ausnahmezustand werde Ende Juli auslaufen, und das mit dem weitgehend friedlichen Verlauf der EM begründet.

Der Ausnahmezustand wurde nach den Anschlägen von Paris im November 2015 verhängt, bei denen 130 Menschen getötet worden waren. Er ermöglicht unter anderem Ausgangssperren, Wohnungsdurchsuchungen ohne richterlichen Beschluss auch in der Nacht und Hausarrest für Menschen, die als Gefahr für die Sicherheit und öffentliche Ordnung angesehen werden.

Als Zeichen der Verachtung für den Attentäter von Nizza wurde unterdessen auf dem Strandboulevard Promenade des Anglais ein Müllhaufen aufgetürmt. Wenige Meter von dem Meer aus Blumen und Kerzen entfernt, mit dem an die Todesopfer des Anschlags erinnert werden soll, ist das Wort "lache! (Feigling) zu lesen. Passanten spuckten auf den Haufen und legten leere Flaschen, Tüten und Zigarettenstummel dort ab. Anwohner hinterließen auch wütende Botschaften, in denen sie die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat"(IS) verfluchen, welche die Tat für sich beansprucht. (APA, 18.7.2016)