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Migranten besteigen einen Abschiebeflug in die kosovarische Hauptstadt Prishtina.

Foto: REUTERS/Michaela Rehle

Wien – 5.163 Menschen wurden im ersten Halbjahr 2016 wegen nicht gültiger Aufenthaltstitel aus Österreich ab- oder zurückgeschoben. 3.195 der Außerlandesbringungen (62 Prozent) erfolgten auf freiwilliger Basis, die restlichen 1.968 Personen wurden zwangsweise abgeschoben. In 911 Fällen handelte es sich laut dem STANDARD vorliegenden Zahlen aus dem Innenministerium um Überstellungen nach dem Dubliner Übereinkommen – Asylwerber wurden in jenes teilnehmende Land zurückgebracht, in dem sie erstmals einen Antrag gestellt haben.

28 Charter-Rückführungen, also rund eine pro Woche, wurden heuer per Flug oder Bus in neun Destinationen durchgeführt. Ziele waren Bulgarien, Polen, der Kosovo, Albanien, Nigeria, Georgien, Armenien, Pakistan und die Russische Föderation.

999 Abschiebungen mehr

Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres nahm die Gesamtzahl der Abschiebungen im ersten Halbjahr um 999 Fälle oder 24 Prozent zu. Die freiwilligen Ausreisen stiegen im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Jahres 2015 um 23 Prozent, die Zwangsmaßnahmen ebenfalls um 24 Prozent. Die Zahl der Asylanträge sank hingegen im selben Zeitraum von 28.498 um knapp zehn Prozent auf 25.691. Dass die Zahl der Abschiebungen heuer trotzdem angestiegen ist, erklärt sich dadurch, dass die deutlich höheren Antragszahlen des zweiten Halbjahres 2015 teils nun abgearbeitet wurden. 48,6 Prozent der Anträge im ersten Halbjahr 2016 wurden positiv beschieden.

Im gesamten Vorjahr hatte das Innenministerium 88.340 Asylanträge registriert, während 8.365 Personen abgeschoben wurden, davon 5.087 freiwillig und 3.278 zwangsweise. (mcmt, 15.7.2016)