Sobald die Hercules des Heeres demnächst mit ihrer fragwürdigen Fracht in den Himmel steigt, ist ein absoluter Tiefpunkt in dieser Flüchtlingskrise erreicht. Im Bauchinnern des mächtigen Militärtransporters sitzen dann erstmals vierzehn gescheiterte Asylwerber drei Dutzend Aufpassern der Republik gegenüber, die die Männer nach Bulgarien überstellen sollen. Wie ihre Heimreise weitergeht, wird bis dato geheim gehalten. Doch allein diese beiden Zahlen zeigen schon, dass nicht alles militärisch Machbare auch menschlich wie monetär verhältnismäßig ist.

Inszeniert wird dieses martialische Theater vom Verteidigungsminister, unterstützt von seinem Amtskollegen im Innenressort – und angetrieben vom FPÖ-Chef, dessen Anhänger ohnehin nie genug kriegen können in Sachen Härte gegenüber allem Fremden. Denn angesichts des ersten Abschiebeflugs fordert Heinz-Christian Strache bereits: Jetzt alle "afghanischen Messerstecher" mit der C-130 abschieben!

Was kommt als Nächstes an Aktionismus? Dass Hans Peter Doskozil und Wolfgang Sobotka, unlängst im Ausland auch mit dem Schönreden der anstehenden Notverordnung beschäftigt, anstatt leiser Drohnen laute Eurofighter losschicken, um in Nickelsdorf kurz nachzusehen, ob sich Flüchtlinge über die grüne Grenze machen? Fest steht: Mit viel Steuergeld und dieser hässlichen Schildbürgeraktion beschädigen die beiden die Reputation, die sich das Heer gerade in der Asylmisere mit hohem Einsatz erworben hat.(Nina Weißensteiner, 14.7.2016)