Ob er sein Hausmädchen ausbeutet, ist nicht bekannt. Künftig sollen die guten Geister jedenfalls Mindestlohn bekommen.

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Kuwait-Stadt – Erstmals haben Hausangestellte im Golfstaat Kuwait ein Recht auf einen Mindestlohn. Hunderttausende Frauen und Männer, meist aus Asien, sollen laut Anordnung der Regierung künftig mindestens 60 Dinar (rund 180 Euro) im Monat bekommen, wie die Zeitung "Al-Anbaa" am Donnerstag berichtete. Dies habe Innenminister Scheich Mohammad Chaled Al-Sabah angeordnet.

Das Mindestlohngesetz, bereits im vergangenen Jahr vom Parlament beschlossen, sieht zudem die Pflicht der Arbeitgeber vor, Überstunden zu bezahlen. Hausangestellte haben demnach zudem Anspruch auf einen freien Tag pro Woche und 30 Tage bezahlten Urlaub im Jahr. Ein Arbeitstag darf maximal zwölf Stunden lang sein; bei der Entlassung ist eine Abfindung in Höhe eines Monatslohns pro Arbeitsjahr fällig.

In Kuwait arbeiten schätzungsweise 600.000 Hausangestellte, meist Frauen. In allen Golfstaaten zusammen sind es mindestens 2,4 Millionen. Menschenrechtsorganisationen wie Human Rights Watch haben wiederholt die Ausbeutung dieser Hausmädchen angeprangert, die oft gar nicht bezahlt werden, lange arbeiten müssen, keinen freien Tag haben und teils auch sexuell missbraucht werden. (APA, 14.7.2016)