Eigentumswohnungen verteuerten sich laut Remax seit 2014 von durchschnittlich 2.706 auf 2.800 Euro pro Quadratmeter.

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Die Immobilienpreise in Österreich sind in den vergangenen zwei Jahren laut Remax Europe Housing Report annähernd stabil geblieben: Eigentumswohnungen verteuerten sich demnach seit 2014 von durchschnittlich 2.706 auf 2.800 Euro pro Quadratmeter. "Damit liegen die Quadratmeterpreise deutlich über dem europäischen Schnitt", schreibt der Immobilienmakler unter Verweis auf interne Marktdaten.

Die frei vereinbarten Mieten hingegen bewegen sich hierzulande mit durchschnittlich 7,10 Euro netto pro Quadratmeter um 12,1 Prozent unter dem Durchschnitt der anderen europäischen Länder (8,08 Euro). Das dürfte vorerst auch so bleiben: "Wir erwarten für die nächsten Monate stabile Wohnimmobilienpreise, ein gutes und konstantes Immobilien-Angebot sowie eine weiterhin gute Nachfrage", teilte Remax-Austria-Chef Bernhard Reikersdorfer heute, Dienstag, mit.

"Historisch niedrige Zinsen"

Seit 2014 erhöhte sich der durchschnittliche Preis für eine Wohnung in Österreich von 170.000 auf 176.000 Euro und für ein Haus von 191.000 auf 205.000 Euro. In den vergangenen sechs Monaten verteuerte sich Eigentumswohnungen im Schnitt um knapp 1 Prozent.

Der europaweit einzige gemeinsame Nenner auf dem sehr vielfältigen Immobilienmarkt sind laut Remax-Report "die historisch niedrigen Zinsen", die in fast allen Ländern zu einem "allmählichen Anstieg der Nachfrage" und "moderat steigenden Preisen" geführt hätten.

Leichte Verteuerung

Einen leichte Verteuerung von 0,5 bis 1,8 Prozent bei Verkauf und Vermietung gab es in den vergangenen zwölf Monaten den Angaben zufolge in Italien und Finnland. In Tschechien und Rumänien seien die Mieten ähnlich kräftig gestiegen, doch die Kaufpreise hätten um rund 5 Prozent angezogen. Auch in Spanien erhöhten sich die Mieten mit einem Plus von 1,4 Prozent deutlich weniger stark als die Wohnungspreise (plus 6,6 Prozent). Spürbar nach oben gingen die Immobilienpreise in Portugal, Deutschland und der Türkei mit einem Plus von mehr als 10 Prozent.

Für die nächsten sechs Monate erwartet das Immobilienunternehmen bei den Verkaufspreisen für Wohnimmobilien eine stärkere Teuerung als bei den ungeregelten und frei vereinbaren Mieten. Die wachsende Bevölkerung und die derzeitige Flüchtlingssituation lassen die Immobiliennachfrage in den Städten laut Remax "rasant wachsen". Wenn gleichzeitig besonders wenig Immobilien auf den Mark kommen, sei mit weiteren Preissteigerungen zu rechnen.

Neue Gesetze und Vorschriften

"Die Wirtschaft und vor allem der Immobilienmarkt sind immer stark durch die politische Situation in einem Land und seinen Nachbarstaaten beeinflusst – weitere wichtige Einflussfaktoren sind neue Gesetze und Vorschriften sowie die Zinssätze für den Immobilienkauf", erklärte Michael Polzler, Managing Director von Remax Europe. (APA, 13.7.2016)