David J. Hand, "Die Macht des Unwahrscheinlichen. Warum Zufälle, Wunder und unglaubliche Dinge jeden Tag passieren". € 21,95 / 288 S. C. H. Beck, München 2015

Cover: C. H. Beck

Es gibt nicht gerade wenige Bücher über den Zufall und darüber, wie er das Leben der Menschen beeinflusst. Hier ist ein weiteres, ein Fundstück aus dem vergangenen Jahr – für Leser, die Zahlen lieben. Geschrieben hat es ein Statistiker und emeritierter Mathematik-Professor des Imperial Colleges in London, David J. Hand. Er schafft es, die Leidenschaft für sein Fach in schöne Worte zu kleiden. Und macht anhand zahlreicher Beispiele gut nachvollziehbar, warum Zufälle eintreten. Zum Beispiel im berühmten Kasino von Monte Carlo, wo sicher unzählige Male die Rouletteräder liefen, ehe im August 1913 insgesamt 26 schwarze Zahlen nacheinander angezeigt wurden. Ein Fall, der nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 1 zu 137 Millionen eintreten konnte.

Hand schildert auch jene Situation, als der Jackpot in Virginia 1992 auf die Rekordsumme von 27 Millionen Dollar angewachsen war und ein Konsortium von 2500 Kleininvestoren sieben Millionen Spielscheine erstand, um sich diese Chance nicht entgehen zu lassen. Sie haben den Zufall erzwungen.

Einige dieser unwahrscheinlichen Ereignisse, die der Statistiker beschreibt, will man nicht erleben: ein Zugunglück zum Beispiel. Eine Erkrankung, bei deren Entstehen viele Faktoren zusammenspielen. Das ist die Schattenseite des Zufalls – nach der Lektüre dieses Buches fühlt man sich dabei wenigstens ein bisschen sicherer. (red, 17.7.2016)