Penryn – Steilküsten, Sandstrände, grüne Hügel: Cornwall kennen die meisten aus Rosamunde-Pilcher-Verfilmungen, in denen wohlfrisierte Menschen frischgebügelt in stets gewaschenen Autos durch die sagenhaft schöne Landschaft fahren.

Mild war das Klima im vom Golfstrom begünstigten äußersten Südwesen Großbritanniens schon immer. Mittlerweile ist die Grafschaft Cornwall aber bereits subtropisch – zumindest in manchen Teilen. Forscher des Environment and Sustainability Institute in Penryn haben sich den klimatischen Veränderungen, die sich hier seit Beginn des neuen Jahrtausends vollzogen haben, gewidmet und berichten darüber im Journal "Global Change Biology".

Kakis aus britischem Anbau

Wichtig ist dabei das Wort "Mikroklima". Ganz Cornwall ist in den vergangenen 40 Jahren wärmer geworden, heißt es in der Studie. In manchen Regionen ist der Wandel aber deutlich stärker als in anderen. Geschützte Täler nahe der Küste haben ein besonders günstiges Mikroklima, da die weniger stark ausgeprägten Temperaturunterschiede nahe dem Wasser die größte Winterkälte abwehren. Südhänge sind zudem um bis zu 15 Grad wärmer als ihre Umgebung.

Wo alle Faktoren zusammenspielen, herrschen mittlerweile Mikroklimata, die als subtropisch einzustufen sind, so das Team um Ilya Maclean. Das würde in diesen Regionen dem Anbau "unbritischer" Pflanzensorten den Erfolg garantieren, von Quinoa bis zu Kakis. Wein, Mais und sogar Tee werden in Cornwall ohnehin längst angebaut. Allerdings müsse man sich auch darauf einstellen, dass sich auch ungeladene Gäste breitmachen werden: Bioinvasive Spezies aus dem Süden, die sich die neuen Verhältnisse in Cornwall ebenfalls zunutze machen. (red, 18. 7. 2016)