Ann- Marlene Henning erteilt Leipziger Schülern Nachhilfeunterricht. Die wissen freilich schon (fast) alles.

Foto: ZDF/Gebrüder Beetz

Wie ist das mit Sex und Liebe in Zeiten des Internet: Folge eins der neuen Staffel von "Make Love".

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Mainz – Ann-Marlene Henning hat es wieder getan: Die Sexologin, Paartherapeutin und Bestsellerautorin erteilt dem Fernsehpublikum wieder Aufklärungsunterricht. Nachdem sie bereits im vergangenen Jahr eine interessierte Neigungsgruppe für ihren Sommerkurs im Fach "Sex und darüber reden" versammeln konnte, verkürzt sie ab Dienstag, 22.45 Uhr, in vier neuen Folgen der ZDF-Reihe "Make Love" schwüle Fernsehabende.

Die gute Nachricht ganz am Anfang: "Liebemachen kann man lernen." Frau Henning geht in Teil eins in die Schule und da erinnert man sich doch gerne zurück an den eigenen Aufklärungsunterricht: Wochenlanges Herbeisehnen, verquetschtes Kichern und ganz viel Tun als ob – man das nämlich schon alles gewusst hätte. Ist das heute auch noch so? In "Make Love" eher nicht.

Ungezwungen über Sex reden

"Wie liebt die Jugend in Zeiten von Internet und Pornos?", fragt Henning 14 bis 16-jährige Schüler einer Leipziger Schule. Gelacht wird bei Antworten nicht viel. Eher ernsthaft diskutiert, so strebsam, dass sogar Frau Henning staunt. Zum Auftakt gibt es Bilder von "alltäglichen Sexszenen", im Schulhof. Und hier geht es schnell ungezwungen zu: Samenergüsse, Orgasmusschwierigkeiten, Penisgröße, kein Thema bleibt ausgespart – Mama und Papa würden die Ohren schlankern bei so viel Offenheit!

Dann mag man den Umgang mit dem Thema in Zeiten von allzeit abrufbaren Sexangeboten unverkorkst nennen, oder ist er eher akademisch-trocken, und Frau Henning auch dieses Mal wieder ein wenig oberlehrerinnenhaft. Dr. Sommer war lustiger. (prie, 12.7.2016)