Brüssel – Die EU-Staaten haben dem Vorschlag der EU-Kommission für die Verlängerung der Zulassung des Herbizids Glyphosat am Montag zugestimmt. Vor zwei Wochen hatte die Kommission eine Ausdehnung der Zulassung um maximal 18 Monate auf den Tisch gelegt.

Ein Kommissionssprecher erklärte, die Vertreter der EU-Länder hätten sich für eine Einschränkung der Verwendung des Unkrautvernichtungsmittels ausgesprochen. So müsste Glyphosat in bestimmten Bereichen verpflichtend minimiert werden, vor allem in öffentlichen Parks und auf Spielplätzen.

Zulassung nach Protesten verkürzt

Ursprünglich wollte die EU-Kommission die Zulassung von Glyphosat um 15 Jahre verlängern. Nach Protesten aus einigen Mitgliedstaaten und dem Europaparlament hatte sie jedoch die Zeit nach und nach verkürzt – zunächst auf neun Jahre und nun auf eineinhalb Jahre.

Die Genehmigung des Wirkstoffs wurde bis zu einer europaweit harmonisierten Gefahreneinstufung durch die EU-Chemikalienagentur Echa ausgesprochen. Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) hält den Stoff für wahrscheinlich nicht krebserregend bei Menschen. Ähnlich sieht das ein Ableger der Weltgesundheitsorganisation WHO, das Joint FAO/WHO Meeting On Pesticide Residues (JMPR). Die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC) der WHO stuft die Substanz hingegen als wahrscheinlich krebserregend ein. Allerdings bewertet die Behörde die Beweislage dafür, dass Glyphosat Krebs auslösen könnte – und nicht das Risiko, tatsächlich an Krebs zu erkranken. (APA, 11.7.2016)