Diesen Montag starten das Moviemento Linz und die Lichtspiele Lenzing auf dem Vöcklabrucker Stadtplatz ihr Freiluftkino-Programm. In der Landeshauptstadt läuft zur Eröffnung ein Biopic über das indische Mathematikgenie Srinivasa Ramanujan (1887-1920). In Die Poesie des Unendlichen wird der Autodidakt 1913 nach Cambridge eingeladen. Dort bleibt er aber ein Außenseiter, der von den meisten seiner akademisch-arroganten Kollegen abgelehnt wird. Auch sein einziger Freund, Professor Hardy, hat einen ganz anderen kulturellen und philosophischen Background.
In Vöcklabruck steht zuerst Ma Ma – Der Ursprung der Liebe auf dem Programm: ein Melodram um eine Mutter (Penélope Cruz), die vom Schicksal hart gebeutelt wird, sich aber dennoch nicht unterkriegen lassen möchte. Am Dienstag ist der Film dann in Linz zu sehen. Maria Schrader widmet sich in ihrer zweiten Regiearbeit Vor der Morgenröte den letzten Lebensjahren des österreichischen Schriftstellers Stefan Zweig im Exil (in der Titelrolle: Josef Hader).
In die Geschichte des frühen 20. Jahrhunderts taucht auch Suffragette ein: Regisseurin Sarah Gavron zeigt darin die Anfänge der britischen Frauenbewegung. Ein Kapitel der Filmgeschichte beleuchten die Coen-Brüder in Hail, Caesar: eine virtuose Melange aus Persiflage und Hommage an die Goldene Ära Hollywoods in den 1950ern, die aber auch die dunklen Seiten der damaligen US-(Kultur-)Politik aufzeigt.
Meist warten neuere Filme auf das Publikum. Eine der wenigen Ausnahmen ist Der General (1926): Buster Keatons Stummfilmklassiker läuft am 27. Juli, David Wagner begleitet die Vorführung am Piano. Eine weitere Ausnahme ist Taxi Driver (1976) von Martin Scorsese: das verstörende Psychogramm eines entfremdeten und gewalttätigen Vietnamveteranen (Robert De Niro). Bei Schlechtwetter finden die Vorführungen im Moviemento statt, in Vöcklabruck würden sie entfallen. (dog, 11.7.2016)