Die Équipe tricolore hat Island nach Hause geschickt, die Jubelzeremonie aber prompt übernommen.

Foto: imago/Matthias Koch

Paris – Die Kopie des isländischen "Húh"-Anfeuerungsrituals durch die französischen Fans vor, während und nach dem 2:0-Sieg im EM-Halbfinale gegen Weltmeister Deutschland hat auf Island für Empörung gesorgt.

"Jesus Christus, Frankreich... ihr habt uns besiegt, aber findet eure eigene Art zu feiern", twitterte die Fan-Initiative "Icelandic Football" und versah den Tweet mit dem Hashtag "beschämend".

Die Fan-Initiative bemängelt außerdem, dass die Trommeln ebenso fehlen würden, wie die langen Pausen zwischen dem Klatschen.

Auch der isländische Verband KSI äußerte sich: "Es war nett zu sehen, dass der französische Fußball-Verband unsere Anfeuerung in Marseille geehrt hat. Aber niemand kann es besser als Island!"

Die Tausenden isländischen Fans hatten das Ritual mit den stakkato-artigen "Húh" und der synchronen Klatschbegleitung während der EM weltberühmt gemacht.

Ursprünglich soll diese Form der Fanunterstützung allerdings von den Anhängern des schottischen Klubs FC Motherwell entliehen worden sein.

"Did Motherwell invent the volcano clap?"
gyaros

Fans des isländischen Klubs UMF Stjarnan sollen den Schlachtruf nach einem Europacup-Qualifikationsspiel in Motherwell mit auf die heimische Vulkaninsel gebracht haben. (sid, 8.7.2016)