Elke Bader, "Fidel Castro. Revolutionär und Staatspräsident". € 15,40 / 280 min. Griot-Verlag, Stuttgart

Foto: Griot-Verlag

Alles so pittoresk. Uralte Limousinen. Putzig abbröckelnde Häuser. Das ist Havanna. Das Havanna der Touristen. Kuba ist auch eine Zeitreise in die Revolution. Die im letzten Halbjahrhundert Fidel Castro als antiamerikanische und antiimperialistische Ikone verkörpert hat.

Elke Bader porträtiert in der Reihe Menschen Mythen Macht den nach eigenen Angaben am 13. August 1926, nach anderen Quellen ein Jahr später geborenen Fidel Castro. Ihr ist ein informatives Hörbild des Lebens des Plantagenbesitzersohns und promovierten Anwalts, der 1959 Batista vertrieb, gelungen. Und Kubas. Und des Sozialismus auf der Zuckerrohrinsel inklusive Hunger, Abhängigkeit von Moskau, Alphabetisierung, Spitzenmedizin.

Das ist eingängig und historisch fundiert, im Booklet findet sich eine Literaturliste. Am Ende hätte man sich die Zukunft Kubas betreffend etwas weniger Pathos gewünscht. Heute ist der 90-jährige Castro sein eigenes Gespenst geworden, und das seiner sklerotischen Revolution. Gert Heidenreich liest dies angenehm sonor. (Alexander Kluy, 9.7.2016)