Karin Brynard, "Weinende Wasser". Deutsch: Dietmar Schmidt. € 10,30 / 540 Seiten. Bastei Lübbe, München 2016

Foto: Bastei Lübbe

Südafrika nach dem Ende der Apartheid: Die weißen Farmer fühlen sich bedroht. "Farmmorde", bei denen die Besitzer ausgeraubt und getötet wurden, verunsichern alle. Die Regierung wird beschuldigt, absichtlich nichts zu tun. Man fährt also Patrouillen und schwingt rassistische Reden. In dieser Stimmung hat Albertus Beeslaar einen schweren Stand.

Er hat sich aus Johannesburg aufs Land versetzen lassen und gerät in eine Welt, die er nicht versteht. Wessen Land ist das? Klar, das Land der Schwarzen, aber auch das ist komplizierter, als er denkt. Denn verschiedene Ethnien haben hier gesiedelt, und die Ermordete hatte vor, ihre Farm den ursprünglichen Bewohnern des Landes zurückzugeben. Das brachte die Nachbarn zur Weißglut. Außerdem hatte die Tote ein Verhältnis mit ihrem schwarzen Vorarbeiter.

Karin Brynards Landschaftsbeschreibungen sind eindrücklich, die Story packend und informativ. Eine weitere Stimme neben Schwergewichten wie Mike Nicol und Deon Meyer, die nicht überhört werden soll. (Ingeborg Sperl/krimiblog.at, 9.7.2016)