Wien – Die österreichischen Stromkunden waren im Vorjahr wegen ungeplanter Stromausfälle durchschnittlich 27,18 Minuten ohne Strom. "Das ist der niedrigste Wert seit mehr als zehn Jahren", sagt E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch am Freitag in einer Pressemitteilung. "Die österreichische Stromversorgung ist konstant auf sehr gutem Niveau. Sie ist stabil und zuverlässig."

Im Vergleich zu 2014 ist die ungeplante Ausfallsdauer um sechs Minuten gesunken, 2014 betrug sie 33,26 Minuten, geht aus der heute präsentierten Ausfall- und Störungsstatistik der Energieregulierungsbehörde E-Control hervor. Die gesamte Nicht-Verfügbarkeit durch Stromausfälle – ungeplante und geplante Unterbrechungen wie etwa wegen Wartungsarbeiten – lag 2015 bei 42,31 Minuten (2014: 49,62 Minuten).

Häufigste Ursache für ungeplante Stromausfälle waren im vergangenen Jahr natur- und witterungsbedingte Ereignisse wie Gewitter oder Stürme. Am zweithäufigsten wurden ungeplante Ausfälle durch netzbetreiberinterne Vorgänge, wie etwa Trafoausfälle, Alterung oder Überlastung von Anlagen, ausgelöst.

Die meisten Ausfälle gab es im Juli 2015, die wenigsten im Dezember. Am Land war die durchschnittliche Stromausfallsdauer etwas länger als in der Stadt, weil am Land im Gegensatz zur Stadt die Stromnetze nicht so eng verbunden sind.

Die Zahl der Versorgungsunterbrechungen sank um knapp 2.000 auf insgesamt 16.155. Die Hälfte davon waren geplante Unterbrechungen, etwa aufgrund von Wartungsarbeiten, die den Kunden vorher angekündigt wurden. Die andere Hälfte war ungeplant.

"Im europäischen Vergleich liegen wir nach wie vor im sehr guten oberen Bereich", betont E-Control-Vorstand Andreas Eigenbauer. "Die österreichischen Netzbetreiber machen eine gute Arbeit. Alle Kunden können sich darauf verlassen, dass sie zuverlässig und in hoher Qualität mit Strom versorgt werden." So hatten 2014 beispielsweise die Niederlande eine Stromausfallsdauer von durchschnittlich 23,2 Minuten. In Frankreich waren es laut E-Control 50,2 Minuten, in Italien 94 Minuten und in Tschechien 120,89 Minuten. (APA, 8.7.2016)