Damaskus – Die einzige Versorgungsstraße in die Rebellengebiete der syrischen Stadt Aleppo ist nach Berichten aus dem Kampfgebiet faktisch unpassierbar geworden. Sie liege inzwischen in direkter Schussweite der Regierungstruppen, erklärten Aufständische sowie die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Das bedeutet für rund 250.000 Menschen in dem Gebiet den Belagerungszustand. Die Rebellen haben nach eigenen Angaben Verstärkung geholt, um die von der Armee eingenommenen Gebiete an der Castello-Straße zurückzuerobern.

Beschuss

"Im Moment kann niemand nach Aleppo rein oder raus", sagte ein Kommandant der Rebellengruppe Fastakim der Nachrichtenagentur Reuters. Die Straße war immer wieder aus der Luft oder mit Artillerie beschossen worden. Mit dem Vorrücken der Regierungstruppen liegt sie nun aber dauerhaft und direkt im Visier der Armee. Die syrische Armee und ihre Verbündeten versuchen seit langem, diese Route in Richtung Türkei zu kappen.

Nach Schätzungen der Beobachtungsstelle leben 250.000 bis 300.000 Menschen in den von Rebellen kontrollierten Teilen Aleppos. Die syrischen Regierungstruppen hatten am Mittwoch einseitig eine dreitägige Feuerpause ("Regime der Stille") ausgerufen, die während der Feierlichkeiten zum Ende des Fastenmonats Ramadan bis Freitagnacht dauern soll. Das Regime habe die Feuerpause nur vorgeschoben, sagte Mahmoud al-Shami, ein Aktivist aus Aleppo, der dpa. "Es ist ein neues Manöver des Regimes, um Vorteile zu erlangen." (APA, 7.7.2016)